Wie sportlich schätzen sich Frau und Herr Österreicher und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Was glaubt die österreichische Bevölkerung, wer für die Kosten von Freizeitunfällen aufkommt? Zur Beantwortung dieser Fragen hat die Helvetia Versicherung das Marktforschungsinstitut IPSOS beauftragt. Die Studienergebnisse wurden mit der Unfallstatistik der Sicherheits- und Unfallpräventionsinstitution KFV ergänzt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 07.05.2024
Fragt man die Bevölkerung, welcher sportlichen Aktivität regelmäßig nachgegangen wird, nennen 38% Wandern, Bergsteigen und Klettern. Auf Platz 2 folgt Fahrradfahren und Mountainbiken mit 35%, dicht dahinter liegt Schwimmen mit 34%. Nach Laufen (24%) und Fitnessstudio (21%) werden winterliche Disziplinen am Berg, Ski- oder Snowboard fahren (17%) genannt.
Mag. Alexander Zeh, Studienautor von IPSOS
"Damit erfüllen die Österreicherinnen und Österreicher auch das weitverbreitete Klischee. Im Land der Berge werden diese auch für die sportliche Erholung gerne genutzt – und zwar zu allen Jahreszeiten."
Keiner regelmäßigen sportlichen Aktivität gehen 16% der Bevölkerung nach.
Befragt nach den sportlichen Vorlieben der Kinder steht an erster Stelle das Fahrradfahren (18%), gefolgt von Schwimmen (17%) und Fußballspielen (14%). Wandern, Bergsteigen und Klettern sind auf Platz vier (14%).
50/50 – die Hälfte ist unsportlich
Nur sieben Prozent schätzen sich als sehr sportlich ein, 41% als ziemlich sportlich. Im Umkehrschluss: Das halbe Land sieht sich als nicht sehr sportlich (37%) oder überhaupt nicht sportlich (14%). Von jenen, die sich als halbwegs oder sportlich einschätzen, machen 50% zwei- bis viermal die Woche Sport, 20% einmal pro Woche und 20% fünfmal oder mehr.
Ein Drittel verzichtet häufig oder immer auf Helm & Co.
Alexander Zeh:
"Fast zwei Drittel treffen jedes Mal oder sehr häufig Vorkehrungen, um Unfälle zu vermeiden – sei es mit Schutzausrüstungen wie Helmen oder Sicherheitsgeräten. "
Befragt, wo die häufigsten Unfälle passieren, nennt fast die Hälfte das Zuhause als Unfallhotspot (49%), gefolgt von Freizeitorten (29%) und dem Straßenverkehr (12%).
160.000 Sportunfälle pro Jahr
Pro Jahr ereignen sich mindestens 160.000 Sportunfälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Besonders viele Unfälle ereignen sich beim Fußballspielen (39.200 Verletzte), alpinen Skilauf (22.800 Verletzte), diversen anderen Mannschaftsballsportarten (18.000 Verletzte) sowie Wandern, Klettern, Abenteuer mit 13.600 Verletzten im Jahr 2023.
KFV-Direktor Mag. Christian Schimanofsky:
"Besonders risikofreudig ist die Gruppe der jungen und `jung gebliebenen` Männer. Hier ist Selbstüberschätzung und oft mangelnde körperliche Fitness die Unfallursache."
Beunruhigend ist in Österreich nach wie vor die Zahl der tödlichen Unfälle beim Wandern/Bergsteigen: 99 Menschen starben dabei in den Bergen im Jahr 2023. Mit mind. 51 Todesfällen im Jahr 2023 steigt auch die Zahl der tödliche Ertrinkungsunfälle vor allem bei Kindern und Senior:innen an.
Wer zahlt den Wanderunfall?
Nachdem Wandern, Klettern und Bergsteigen die liebsten Freizeitbeschäftigungen sind, stellt sich die Frage, wer für die Folgekosten einer verunglückten Wandertour aufkommt. 43% (2013: 39%) der Österreicher:innen geben an, dass die Krankenkasse für die Folgekosten aufkommt.
Die Durchdringung bei privater Unfallversicherung ist im Zehnjahresvergleich von 45 auf 53% leicht gestiegen.
Befragt, warum keine private Vorsorge getroffen wurde, gibt ein knappes Drittel an, dass die gesetzliche Absicherung reichen müsse und weitere 31%, dass sie sich mit dem Thema noch nicht befasst haben.
Andreas Gruber:
"Hier ist absolute Beratung gefordert. Mit einer vergleichsweisen geringen Prämie können hohe und langfristige Folgen abgesichert werden. Daher ist es wichtig, die eigenen Gewohnheiten und die der Familie zu hinterfragen und das richtige Unfallprodukt zu wählen."
Neues Unfallprodukt
Helvetia hat vor kurzem ein neues Unfallprodukt gelauncht. In drei Leistungsvarianten werden Freizeit-, Sport- und Haushaltsunfälle abgedeckt. (AssCompact berichtete …)
Foto oben v.l.n.r.: MMag. Andreas Gruber (Vorstand Schaden-Unfall Helvetia Österreich), Niki Hosp (Helvetia Skiteammitglied), Mag. Christian Schimanofsky (KFV-Direktor) und Mag. Alexander Zeh (Meinungsforschungsinstitut IPSOS)
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