Als Fachgruppenobmann hat Dr. Gerold Holzer 14 Jahre lang die oberösterreichischen Maklerinnen und Makler vertreten, als Bundesobmann-Stellvertreter und Leiter des Arbeitskreises Recht bundesweit die Geschicke der Maklerschaft mitgeprägt.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 01.07.2019
Die 14 Jahre als Obmann bereue er nicht, „95% waren gute Erfahrungen. Ich glaube, dass ich auch ein bisschen was bewegt habe. Wir haben Oberösterreich zu einer Fachgruppe gemacht, die bei vielen Dingen Vorbildwirkung hatte – siehe Ombudsmann, Ausbildung, Zusammenarbeit mit einer Uni.“ Das von Holzer zusammengestellte Team arbeite nach wie vor über politische Grenzen hinweg gut zusammen. „Wir haben das gut geformt und eine solide Basis für die Zukunft geschaffen.“ In Hans Mitmasser hat er nach seinem Rückzug einen fähigen Nachfolger gefunden.
„Erst bei Selbstständigkeit fängt Beraten richtig an“
Nach 33 Jahren in der Branche begrüßt Holzer die von ihm beobachtete Professionalisierung. Versichern insgesamt sei in den vergangenen Jahrzehnten „komplexer und komplizierter“ geworden. „Gottseidank ist es professioneller geworden, gerade im Maklerbereich. Erst bei der Selbstständigkeit fängt für mich das Beraten richtig an. Ich kann wirklich überzeugt sein, für den Kunden das Bestmögliche zu machen.“ Was ihn am Maklerberuf stört? „Dass meine Dienstleistung, die ich am Kunden erbringe, nicht zu 100% von mir selber abhängt. Ich brauche dahinter immer einen Versicherer, der das, was ich mit dem Kunden vereinbare, auch entsprechend trägt. In gewisser Weise fällt es auf uns zurück, wenn z.B. die Schadensabwicklung nicht hinhaut.“
„Ich bin allergisch auf ‚Vertriebssteuerung‘“
Bei den Versicherern krankt es Holzers Ansicht nach an einem einheitlichen Kommunikationssystem. „Eine Autobahn, einen Highway, auf dem man als Versicherungsmakler – datenmäßig – zum Versicherer fährt und wieder zurück. Davon reden wir schon seit 15 oder 20 Jahren. Dann fangen wieder alle an, ihre eigenen Süppchen zu kochen, das kostet richtig viel Zeit und Geld.“ Wünschen würde er sich auch, vom Versicherer nicht als „Vertriebskanal“ gesehen zu werden. „Ich bin allergisch auf ‚Vertriebssteuerung‘, da stellt es mir die Buckelhaare auf. Da fühle ich mich nicht als selbstständiger Partner.“
Hat Gerold Holzer ein persönliches Erfolgsrezept? „Ich habe immer versucht, authentisch zu sein. Dem Kunden keine G’schichtln erzählen, sondern die Fakten auf den Tisch legen. Im Büro war mir immer ganz wichtig, Handschlagqualität und Seriosität zu leben. Das bekommt man vom Kunden und auch von den Versicherern zurück.“
Das Maklerporträt erscheint in der AssCompact Juli-Ausgabe.
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