Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die Zahlen der aktuellen Insolvenzentwicklung in Österreich im Jahr 2020 erhoben: Firmeninsolvenzen sinken um 41,5% auf den niedrigsten Stand seit 1990. Privatinsolvenzen gehen um 26,8% zurück und erreichen das Niveau von 2006. Insgesamt gab es in Österreich 10.981 Firmen- und Privatinsolvenzen (-31,6%).
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.12.2020
Firmeninsolvenzen 2020
Die Zahl der eröffneten Verfahren ging um rund 42% auf 1.800 Fälle zurück. Die mangels Vermögen abgewiesenen Verfahren sanken um knapp 40% auf etwa 1.200 Fälle. Die Insolvenzursachen liegen erstmals nicht hauptsächlich in Managementfehlern sondern im Kapitalmangel. Bei allen Insolvenzverfahren waren in Summe rund 14.000 Arbeitsplätze betroffen. Die Insolvenzverbindlichkeiten werden auf ca. 2,2 Mrd. Euro geschätzt.
Eine detaillierte Analyse der Firmeninsolvenzen-Studie finden Sie hier …
Privatinsolvenzen 2020
Trotz einer hohen Arbeitslosigkeit ist die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren um knapp 27% auf rund 7.300 Verfahren gesunken. So wenig Insolvenzen gab es zuletzt im Jahr 2006. Zu den Gründen meint Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform: „Die Österreicherinnen und Österreicher sparen angesichts der unsicheren Wirtschaftslage und aus Angst um einen möglichen Jobverlust mehr als sonst. Das zeigt auch der bisher schwach anlaufende Weihnachtskonsum. Auch haben das großzügige Kurzarbeits-modell sowie die Kredit- und Zinsmoratorien den finanziellen Druck bei manchen etwas entschärft.“
Die Hauptursachen für die Privatinsolvenz liegen wie immer im Arbeitsplatzverlust, in der gescheiter-ten Selbständigkeit sowie im generell sorglosen Umgang mit Geld.
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Insolvenzentrends 2020 im Überblick …
Bild: © Markus Bormann – Fotolia
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