Laut einer Umfrage vom Market-Institut im Auftrag der Allianz sind bereits 68% der befragten Personen in Österreich fallweise von psychischen oder mentalen Problemen betroffen. Den Arztbesuch scheut immer noch jeder Vierte, um Ansteckungsgefahren zu vermeiden. Gleichzeitig sind Ärzte neben dem Internet die häufigste Informationsquelle. Bei der Jugend boomen Fitness-Tracker sowie Sport- und Gesundheits-Apps. 63% der Bevölkerung achten mehr als bisher auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 14.10.2020
„Die Österreicherinnen und Österreicher betrachten ihr Leben auch in der Corona-Krise als sehr lebenswert. Gleichauf mit der Familie ist Gesundheit zum wichtigsten Faktor des Lebens geworden“, so Mag. Christoph Marek (Foto)., Vorstand der Allianz Österreich.
Lebenswertgefühl während Corona gestiegen
54% der Befragten gaben an, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, nicht zu rauchen, wenig Alkohol zu trinken und auf ausreichend Schlaf zu achten. 72% der Menschen fühlen sich insgesamt gesund – ein Wert, der seit Jahren weitgehend konstant geblieben ist. In erstaunliche Höhen ist während Corona aber das allgemeine Lebenswertgefühl gestiegen, nicht zuletzt durch die teilweise entstandene Entschleunigung: 8,26 auf einer zehnstufigen Skala.
Veränderter Alltag in Corona-Zeiten
Generell hat die Corona-Krise in vieler Hinsicht in das Alltagsleben eingegriffen. Zwei von drei Personen achten mehr als bisher auf Hygiene, insbesondere Frauen sowie Menschen über 50 Jahren. Bei Letzteren ist auch der „Babyelefant“ mit Abstand am besten angekommen. Ärzte gelten vor dem Internet noch immer als wichtigste Informationsquelle bei Gesundheitsfragen, der persönliche Arztbesuch wird aber von 26% möglichst vermieden. Junge greifen zunehmend zu Fitness-Trackern und Sport- bzw. Gesundheits-Apps. Quer durch die Bevölkerung achten 28% jetzt mehr darauf, sich mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen.
Große psychische Belastung
Das Allianz Gesundheitsbarometer zeigt auch die Kehrseite der Medaille. Gerade die 14–29-Jährigen fühlen sich oft einsam und mit ihren Problemen allein gelassen. Besonders Frauen und jüngere Menschen klagen mehr als bisher über Antriebs- und Energielosigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen. 10% der Befragten haben wiederkehrende Angststörungen und Panikattacken. Es ist davon auszugehen, dass die Krise in den vergangenen Monaten diesen Negativtrend stark befeuert hat. Sorgen macht vielen Menschen in Corona-Zeiten übrigens nicht nur die eigene Gesundheit, sondern oft noch mehr die Gesundheit von Familie und Freunden, wie die Umfrage zeigt.
Zeit- und Leistungsdruck machen zu schaffen
11% der ÖsterreicherInnen über 14 Jahren fühlen sich akut Burnout-gefährdet. Den Männern machen dabei oft zu viele Überstunden Probleme, den Frauen eher ein schlechtes Betriebsklima. Annähernd jeder Sechste empfindet auch seinen Vorgesetzten als Stressfaktor. Auffällig: Ab 50 Jahren nimmt die Burnout-Gefahr deutlich ab, nachdem sie in den Jahren unmittelbar davor offenbar am höchsten gewesen ist. Als „Stresskiller“ Nummer Eins gilt für rund die Hälfte aller Befragten das Spazierengehen und Wandern in der Natur, auch das längere Schlafen als wirksames Mittel gegen Stress wurde im Corona-Jahr von vielen wiederentdeckt.
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