Die Transportsparte ist eine sehr dynamische Sparte von globaler Bedeutung. Der Makler ist gefordert sich ein umfassendes Bild zu machen und die bestmögliche Lösung mit dem Versicherer oder Assekuradeur des Vertrauens auszuarbeiten. Eine gute Beratung macht es aus, dass der Kunde jederzeit im Bilde über Kosten und Nutzen der Versicherungsleistungen ist, und dass er über diverse Missverständnisse oder Irrglauben, die es in der Transportsparte gibt, aufgeklärt wird.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 13.10.2020
Von Christoph Schrötter (Foto), Geschäftsführer/Managing Director W. DROEGE Assekuradeur GmbH
So sollte sich der Makler etwa immer die Frage stellen, ob und warum er das unternehmerische Risiko des Spediteurs auf seine Kappe nimmt. Denn es ist schlicht nicht korrekt, dass der Spediteur für die Sicherheit der Ware verantwortlich ist, und dass der Kunde im Schadenfall Anspruch auf umfassenden Schadenersatz durch den Spediteur hat. Auch der Irrglaube, dass 10 % imaginärer Gewinn immer mitversichert sind gehört zu diesen „Mythen“. Eine weitere Fehlerquelle ist der falsche Einsatz von Speditions- oder Rollfuhrversicherungsschein in der Warentransportversicherung. Hier ist der Berater gefordert für Klarheit und Sicherheit zu sorgen.
Supply-Chain-Prozesse wird für Unternehmen immer wichtiger
Der Sanktionsdschungel, Geldtransaktionsbeschränkungen, Geldwäschebestimmungen, Internationale Compliance-Vorschriften und die zunehmende Wertekonzentration in der Seefahrt sind große Herausforderungen im internationalen Transportgeschäft.
Das alles betrifft unsere Branche zunehmend, ebenso wie das weltweite Wirtschaftsklima oder das Thema „Just in Time“ – und führt zu sehr individuellen Risikosituationen bei den Kunden. Die Analyse der Supply-Chain-Prozesse wird für Unternehmen dadurch immer wichtiger. Die Prüfungen sind entsprechend komplex.
Zusätzlich gibt es Staaten, die ihr nationales Interesse zum Schutz ihrer Wirtschaft und Währungen ab dem Abgangshafen definieren. Zum Beispiel stellt der National African Insurance Act das finanzielle und Versicherungsinteresse ab dem Abgangshafen als afrikanisches Interesse dar. Das heißt für Kunden in Europa, dass das Interesse an der Ware z.B. ab dem Hamburger Hafen auf den afrikanischen Empfänger übergeht und in Afrika eine Transportversicherung gestellt werden muss.
Ähnlich ist es auch in den CIS-Staaten oder in Indien definiert. Pakistan wiederum definiert technische Gerätschaften (Bspw. Generatoren) als militärisch strategisches Interesse und zieht die Gerätschaften ein. Diese wieder zu erlangen kostet viel Zeit.
Havarie Grosse: größte betriebswirtschaftliche Risiko für den Kunden
Die „Havarie Grosse“ in der Seefahrt möchte ich explizit erwähnen, da sie aus meiner Sicht das größte betriebswirtschaftliche Risiko für den Kunden darstellt. Ruft der Kapitän eine solche aus, werden Schiff und Ware eine Schicksalsgemeinschaft und jeder Warenbesitzer ist dazu verpflichtet sich am Gesamtschaden zu beteiligen. Der Wareneigentümer muss Garantieleistung hinterlegen – je größer das Schiff, desto höhere Kosten können auflaufen. Das kann Unternehmen in arge finanzielle Bedrängnis bringen.
Die Transportversicherung schützt den Wareneigentümer, da die Transportversicherer diese Garantien für ihn abgeben.
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