Im Rahmen ihrer Finanzbildungsinitiative „Reden wir über Geld“ warnt die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) vor Krypto-Assets, Token und Coins. Es handle sich dabei um besonders spekulative Anlageprodukte in einem noch kaum regulierten Bereich. Zudem würden sie häufig für Betrugsmaschen benützt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.05.2021
Im ersten Quartal 2021 betrafen 34, und somit rund die Hälfte der FMA bekannten Fälle von Anlagebetrug Investments in Krypto-Assets. Die durchschnittliche Schadenshöhe betrug in diesen Fällen rund 17.000 Euro. Allgemeine Anfragen an die FMA-Verbraucherinformation zum Thema Krypto-Assets stiegen in den letzten Jahren stark an und befinden sich nun auf einem kontinuierlich hohen Niveau.
Krypto-Assets lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
- Payment Token: Der Zweck dieser Token liegt in der Bezahlfunktion. WennIhr Vertragspartner diese als Zahlungsmittel akzeptiert, können Sie damit Waren oder Dienstleistungen kaufen. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist Bitcoin.
- Security Token: Security Token imitieren „klassische Wertpapiere“ und können anleihen- oder aktienähnlich ausgestaltet sein. Sie erwerben damit etwa Anspruch auf wiederkehrende Zahlungen oder können Stimmrechte geltend machen.
- Utility Token: Utility Token dienen in erster Linie dazu, dem Inhaber einen Nutzen im Hinblick auf ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung zu verschaffen. Sie sind am ehesten vergleichbar mit einem Schlüssel, der Zugang ermöglicht.
Aus der bloßen Eigenschaft als Token oder Coin auf einer Blockchain ergibt sich noch kein Wert. Ob und welchen Wert ein Krypto-Asset tatsächlich hat, hängt von den Rechten und Forderungen ab, die man mit dem Erwerb des Krypto-Assets erhält, bzw. davon, ob das Krypto-Asset auch tatsächlich auf einer Handelsplattform gelistet wird. Token/Coins auf Krypto-Exchanges können auf Marktplätzen direkt beim Emittenten oder bei Drittanbietern wie Bitcoin-Automaten kaufen.
Initial Coin Offering (ICO)
Die Erstausgabe von Krypto-Assets erfolgt oftmals über sogenannte ICOs. Dabei handelt es sich zumeist um eine Art der Unternehmens- oder Projektfinanzierung. Unternehmen sammeln Kapital für ein Projekt ein und geben im Gegenzug Krypto-Assets aus, die in Verbindung mit dem jeweiligen Unternehmen bzw. dem Projekt stehen.
Für ICOs gibt es aktuell keine gesetzlichen Vorgaben in Form von Informations- und Transparenzpflichten für die Unternehmen.
Ausnahme Security Token: Hier könnte eine Prospektpflicht seitens der Emittentin bestehen. ICOs finden häufig zu einem sehr frühen Zeitpunkt statt, bei dem das dahinterstehende Geschäftsmodell noch unausgereift ist. Zum Zeitpunkt der Ausgabe liegt lediglich das Versprechen eines künftigen Nutzens und einer damit verbundenen Wertsteigerung vor. Es ist nicht sicher, dass dieses Versprechen in der Zukunft auch erfüllt werden kann!
Achtung: Im Zusammenhang mit ICOs kommt es vermehrt zu Betrugsfällen. Studien haben ergeben, dass über 80 Prozent der beobachteten ICOs als Betrugsfälle zu qualifizieren waren.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der FMA-Website!
Bild: ©Monster Ztudio – stock.adobe.com
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