Jährlich vergibt die Österreichische Hagelversicherung den Förderpreis an der Universität für Bodenkultur (BOKU) für herausragende wissenschaftliche Arbeiten. Die Auszeichnung ging heuer an Dipl.-Ing. Dr. Anna Christina Herzog und DI Stephan Grasserbauer.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.11.2022
„Für die Hagelversicherung ist die Vergabe des Förderpreises auch zu ihrem 75-jährigen Jubiläum etwas Besonderes, denn seit unserem 75-jährigen Bestehen spielt die Wissenschaft eine entscheidende Rolle. Die prämierten Arbeiten haben stets einen sehr hohen Praxisbezug zur Landwirtschaft und die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten ist das Ergebnis der hervorragenden Lehre und Forschung an der BOKU“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.
Die Preisträger
Dipl.-Ing. Dr. Anna Christina Herzog (Dissertation) beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit dem Thema der Tierwohlverbesserung auf österreichischen Milchviehbetrieben unter der Berücksichtigung der Umweltwirkungen der Milcherzeugung. Anhand der Ergebnisse schlussfolgert Herzog, dass die Verbesserung des Wohlbefindens von Milchkühen durch die Implementierung von Gummimatten zur Verringerung von Lahmheit und von Korbventilatoren zur Verringerung von Hitzestress in Produktionssystemen mit mittlerer Milchleistung (6.000-8.000 kg) und unter gemäßigten klimatischen Bedingungen aus Umweltsicht empfehlenswert ist. Die vorliegenden Ergebnisse der Arbeit sind ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigeren sowie tiergerechteren und damit auch zukunftsweisenden Form der Milchviehhaltung in Österreich.
DI Stephan Grasserbauer (Masterarbeit): Mit dem Hintergrund, dass zusätzliche Maßnahmen zur Einkommensstabilisierung, wie Einkommensversicherungen, vermehrt nachgefragt werden, zielte Grasserbauer in seiner Masterarbeit darauf ab, die Übertragbarkeit des kanadischen Einkommensversicherungsmodells AgriStability auf österreichische Marktfruchtbetriebe zu evaluieren und dessen ökonomische Auswirkungen zu ermitteln. In zwei Szenarien berechnete er die Einführung des Einkommensversicherungsmodells einerseits ohne und andererseits mit Berücksichtigung der bestehenden Direktzahlungen der 1. Säule der GAP. Zusammengefasst hält die Arbeit fest, dass im derzeitigen GAP-System mit Direktzahlungen eine Einkommensversicherung nach Vorbild des kanadischen AgriStability Program eine wenig geeignete Ergänzung ist. Einkommensversicherungen könnten aufgrund höherer Mitteleffizienz hinsichtlich Einkommensstabilisierung und höherer gesellschaftlicher Akzeptanz jedoch Alternativen zu Direktzahlungen darstellen.
Foto oben v.l.n.r.: Univ.Prof. MMag. Dr. Eva Schulev-Steindl, LL.M, DI Stephan Grasserbauer, DI Dr. Anna Christina Herzog, Dr. Kurt Weinberger, Univ.Prof. Mag. Dr. Christian Obinger
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