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BAV – Moderne Vorsorgelösungen für Unternehmen

(Bild: © Coloures-Pic - stock.adobe.com)

BAV – Moderne Vorsorgelösungen für Unternehmen

15. November 2022

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4 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

In der Welt der BAV sind wir gewohnt, in Zeiträumen von 20 bis 30 Jahren und oft noch länger zu denken. Natürlich drängt sich bei so langen Zeiträumen leicht der Gedanke auf: „Für Änderungen haben wir immer noch Zeit genug.“

Artikel von:

Frederik Fokkink

Frederik Fokkink

Zertifizierter Berater für die betriebliche Altersvorsorge, Geschäftsführer S & S Versicherungsmakler GmbH

Doch das Umfeld ändert sich immer rascher. Bis 2012 haben wir noch von höheren Zinsen der Vergangenheit profitieren können, dann hat die Zeit der Niedrigzinspolitik begonnen und der garantierte Rechenzins wurde auf aktuell 0% abgesenkt.

Nun hat die EZB zwar die Zinsen wieder angehoben und noch weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt, bis sich diese aber beim garantierten Rechenzins auswirken, wird’s noch einige Zeit dauern.

Auch die Kundenwelt wird immer vielseitiger und den Standardkunden gibt es schon lange nicht mehr. Selbstbewusste und kritische Unternehmer denken immer öfter über die verschiedenen Möglichkeiten der BAV nach. Das neue Umfeld wie z. B. Work-Life-Balance, Fachkräftemangel, Verlust von Schlüsselkräften etc. stellt eine große Herausforderung dar. Nicht zuletzt machen sich viele geschäftsführende Gesellschafter Gedanken über eine sichere Zusatzpension für sich selbst. Oft wird der betreuende Steuerberater hinzugezogen, womit die Beratung um viele Aspekte bereichert wird (Auswirkung auf die Bilanz – Eigenkapitalquote, Liquiditätsplanung, Rückstellungen usw.).

Ruf nach Modernisierung der Vorsorge-Lösungen wird immer lauter

Durch all diese Faktoren und Gegebenheiten wird der Ruf nach Modernisierung der Vorsorge-Lösungen immer lauter. Wie weit können wir die Kundenwünsche erfüllen? Was ist umsetzbar und was ist unmöglich? Was bis vor kurzem noch Usus (Rentenversicherung, Wertpapiere) war, wird jetzt in Frage gestellt und der Wunsch vieler Kunden nach Änderungen bei der Finanzierung der BAV wird immer stärker. Dies ist aus meiner Sicht vor allem auf die Niedrigzinsphase und den Zeitgeist zurückzuführen. Der Kunde will mehr Individualität und mehr Flexibilität. Natürlich können wir in dieser Entwicklung eine Bedrohung sehen. Schließlich sind wir als Makler verpflichtet, immer das beste Angebot für den Kunden herauszufiltern. Dabei müssen wir natürlich auch der Gesetzgebung entsprechen, die sich bei der BAV zunehmend als immer größere Herausforderung gestaltet. Praktische Beispiele hierfür wären die Sustainable Finance Regeln ab 01.08.2022. ESG, SFDR Artikel 8– und Artikel 9-Produkte.

Augen für neue Möglichkeiten oder Trends offenhalten

Trotz aller Herausforderungen sollten wir Makler immer die Augen für neue Möglichkeiten oder Trends offenhalten. Faktum bei Pensionsvorsorgen ist seit langer Zeit die Mindestbedeckung des § 14 EStG. Bestimmte Wertpapiere und klassische Lebensversicherungen sind da verpflichtend. Natürlich muss der Kunde bei Wertpapierdeckungen auf das Langlebigkeitsrisiko aufmerksam gemacht werden, da er in diesem Fall auch das Rentenrisiko auf die Firma abwälzt. Wird jedoch die Mindestbedeckung erfüllt, kann man die weitere Pensionsvorsorge sehr kreativ gestalten. Dabei ist fast alles möglich: Fondsgebundene Lebensversicherungen, Immobilien, Edelmetalle etc..

Natürlich sollte man nicht vergessen, dass für Mitarbeiter bestimmte Faible der Geschäftsführung nicht geeignet sind. Der Gesellschafter Geschäftsführer ist bei seiner eigenen BAV nur sich selbst verantwortlich und kann seine Vorsorge sehr individuell gestalten und finanzieren.

Bei so vielen Möglichkeiten sollte unbedingt ein erfahrener BAV-Spezialist mit entsprechendem Wissen hinzugezogen werden. Hier müssen natürlich auch die Risiken des Unternehmens in Betracht gezogen werden. Was beim ersten Blick günstig erscheint, könnte sich später als eine sehr teure Investition entpuppen.

Den Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact November-Ausgabe!

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