„In einer von lockerer Geldpolitik und rekordniedrigen Zinsen verzerrten Investmentwelt kommt es am Ende für jeden Anleger darauf an, dass am wenigsten unterbewertete Investment zu halten und den am meisten überbewertete Vermögenswert zu verkaufen.“
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 16.06.2015
„In einer von lockerer Geldpolitik und rekordniedrigen Zinsen verzerrten Investmentwelt kommt es am Ende für jeden Anleger darauf an, dass am wenigsten unterbewertete Investment zu halten und den am meisten überbewertete Vermögenswert zu verkaufen.“
Die makroökonomische und geldpolitische Entwicklung in den großen Industriestaaten verläuft seit einigen Monaten sehr unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund erscheinen einige Vermögensanlagen in Relation zueinander mittlerweile deutlich überbewertetet, andere wiederum erkennbar unterbewertet. Zu dieser Einschätzung kommt Bill Gross, Fondsmanager und Anlagestratege des amerikanischen Asset Manager Janus Capital in seinem aktuellen Investmentausblick.
Er weist darauf hin, dass zum Beispiel zehnjährige US-Staatspapiere derzeit um 175 Basispunkte über vergleichbaren Bundesanleihen notieren, während der Abstand im langjährigen historischen Durchschnitt bei etwa 25 Basispunkten liegt. Seiner Einschätzung zufolge wird sich der wirtschaftliche Wachstumstrend der großen Industrienationen aufgrund einer ähnlichen demografischen Struktur, der Produktivitätsentwicklung und aufgrund des technologischen Wandels einander annähern.
„Das unterstellt, bedeutet: Wenn sich das zukünftige nominelle Wachstum der großen Volkswirtschaften in Relation zueinander wieder den historischen Durchschnittwerten annähert, müssen sich dementsprechend auch die Zinsunterschiede und Spreads verringern.“ Unter diesem Blickwinkel hält der Anlageexperte die aktuellen (Stand: 20.4.2015) Zehnjahres-Renditen von US-Staatsanleihen auf Sicht von drei Jahren um 50 Basispunkte für zu hoch, die von Bundesanleihen und britischen Papieren um 100 beziehungsweise 50 Basispunkte zu niedrig.
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