Aus der jährlichen FMA-Studie „Der Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2020“ geht hervor, dass der Markt der „prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge“ (PZV), ein Produkt der freiwilligen Altersvorsorge, sich seit der signifikanten Kürzung der staatlichen Förderung im Jahr 2012 sowie angesichts der unattraktiven Anlageergebnisse im Niedrigzinsumfeld konstant rückläufig entwickelt.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 16.07.2021
So ist die Zahl der PZV-Verträge seither von knapp mehr als 1,6 Millionen auf derzeit knapp über 1 Million zurückgegangen. 2020 wurden nur mehr 12.000 Neuverträge abgeschlossen (2019: 14.000), ein Minus von 15,9% gegenüber dem Jahr davor. Gleichzeitig reiften aber 79.000 Verträge ab. Da es sich bei der PZV aber um ein Produkt mit sehr langen Laufzeiten handelt, sind die jährlichen Prämienzuflüsse (einschließlich Nettomittelzuflüssen) mit 778 Mio. Euro zwar um – 2,9% niedriger als 2019 aber nach wie vor in beachtlicher Höhe. Das in diesem Versicherungsprodukt Verwaltete Vermögen stagniert damit bei plus/minus 9 Mrd. Euro (2020: 8,96 Mrd. Euro, 2019: 9,03 Mrd. Euro, 2018: 8,65 Mrd. Euro).
Schwache Veranlagungsperformance
Die volumengewichtete Veranlagungsperformance (vor Kosten) war entsprechend des herausfordernden Kapitalmarktumfeldes im Berichtsjahr mit – 1,26% negativ; im Jahr davor lag sie noch bei + 5,48%. Das von der FMA zum Vergleich seit Jahren berechnete „stilisierte Benchmark-Portfolio“ (30% österreichische Aktien, 70% zehnjährige österreichische Staatsanleihen) verlor hingegen in diesem Zeitraum nur 0,21% an Wert. Der ATX (inklusive Dividenden) fiel jedoch um 10,78%, die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug –0,50%. Als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt verpflichtet der Gesetzgeber die Anbieter aber, zumindest eine Garantie auf den Erhalt der eingezahlten Nominalprämien zu geben.
Staatliche Förderung
Seit 2012, als die staatliche Prämie zur Förderung der PZV-Produkte halbiert wurde, beträgt diese 4,25%; die höchstmögliche prämienbegünstigte Einzahlung betrug 2020 2.957,80 Euro (2019: 2875,18Euro), was eine maximale staatliche Prämie von 125,71 Euro ergab. Sie ist damit zwar das neunte Jahr in Folge gestiegen, liegt aber nach wie vor signifikant unter den 210,35 Euro zum Höchststand 2009.
Zahl der Anbieter weiterhin rückläufig
Nachdem Kapitalanlagegesellschaften bereits seit mehr als zehn Jahren keine neuen PZV-Verträge mehr verkaufen (und alle ihre Verträge inzwischen auch bereits abgereift sind), boten von den 19 Versicherungsunternehmen, die dieses Produkt in dessen Boom-Phase anboten, 2020 nur mehr fünf den Abschluss neuer Verträge an. 56% des Neugeschäfts entfielen dabei auf einen einzigen Anbieter, der zweitgrößte – mit einem Marktanteil von 30% – bietet 2021 nicht mehr an. Es ist davon auszugehen, dass das Neugeschäft weiter rückläufig sein wird.
Den gesamten Bericht finden Sie online auf der FMA-Website
Bild: © Boris Zerwann – www.stock.adobe.com
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