Immer mehr Unternehmen werden Opfer von Cyberangriffen, vor allem KMU sind betroffen. Nach wie vor sind zu viele Betriebe nicht ausreichend gerüstet. Daran lässt sich als Makler bei Firmenkunden anknüpfen.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 23.04.2019
Die Zahl der Unternehmen, die Cyberangriffen zum Opfer fallen, steigt. Dies geht aus dem aktuellen „Cyber Readiness Report 2019“ von Hiscox hervor. Demnach waren 61% der befragten Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten von einem Cyberzwischenfall betroffen. Im Vorjahreszeitraum betrug der Anteil noch 45%. Für die Studie wurden insgesamt 5.392 Führungskräfte, Abteilungsleiter, IT-Manager und andere Verantwortliche für Cybersicherheit von Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, den USA, Spanien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien befragt.
Cyberattacken werden häufiger
Laut Bericht hat auch die Frequenz der Angriffe deutlich zugenommen. Hat im Erhebungszeitraum 2017 jede fünfte Firma (20%) vier oder mehr Angriffe erlebt, waren es in den vergangenen zwölf Monaten bereits 30%. Einen Virus oder Wurm im eigenen System hatten 24%. Von einer Ransomware-Attacke waren 17% betroffen und 15% wurden Opfer einer DDoS-Attacke.
KMU verstärkt im Visier von Cyberkriminellen
Der Studie zufolge rücken verstärkt die kleinen und mittleren Unternehmen ins Blickfeld von Cyberkriminellen. So erlebte nahezu die Hälfte (47%) der befragten kleinen Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitern im vergangenen Jahr mindestens eine Attacke. In der Vorgänger-Ausgabe des Reports belief sich der Anteil lediglich auf 33%. Bei den mittleren Unternehmen (50 bis 249 Mitarbeiter) fiel der Anstieg noch deutlicher aus: Hier waren fast zwei Drittel von einer Cyberattacke betroffen (Report 2018: 36%).
Cyberschäden kosten immer mehr
Wie aus dem Bericht zudem hervorgeht, werden Cyberschäden immer teurer. So stieg die Schadenssumme im Vergleich zum Vorjahr um 61% an. Laut Hiscox stellt insbesondere die vernetzte Supply Chain ein Risiko dar. Dementsprechend legt rund die Hälfte der befragten Firmen in Verträgen mit Zulieferern inzwischen Cyberstandards fest. Nahezu ein Drittel der Unternehmen überprüft die Cybersicherheit ihrer Zulieferer im Schnitt einmal im Monat, ein Viertel einmal innerhalb eines Quartals und jedes zehnte Unternehmen alle sechs Monate.
Viele Firmen noch immer nicht ausreichend gewappnet
Auch wenn das Bewusstsein für Cyberrisiken wächst, sind die Schutzmaßnahmen insgesamt noch unzureichend. Zwar reagieren mehr Unternehmen nach einem Cyberzwischenfall mit konkreten Maßnahmen, doch nach wie vor ändert ein Drittel der befragten Firmen nach einem Zwischenfall nichts. Für Makler lässt sich bei Firmenkunden an diesem Punkt ansetzen. Bieten doch etliche Versicherer wie auch Hiscox rund um die Cyberversicherung auch umfangreiche Präventionsmaßnahmen.
Interesse an Cyberversicherungen wächst
Dem Bericht zufolge haben inzwischen 41% aller befragten Unternehmen eine Cyberversicherung abgeschlossen. In vorangegangen Umfrage betrug der Anteil gerade einmal ein Drittel. Unter den deutschen Unternehmen verfügen 34% über eine Cyberpolice. Hiscox weist allerdings darauf hin, dass bei dieser Zahl auch Cyberbausteine im Rahmen anderer Polizzen erfasst sind und nicht vollwertige Cyberversicherungen. Deren Verbreitung falle somit deutlich geringer aus. Fast jedes dritte der befragten Unternehmen (30%) plant allerdings den Abschluss einer Cyberversicherung. Ein Jahr zuvor war es gerade einmal ein Drittel der Firmen (25%).
Checkliste abarbeiten genügt nicht
Die Experten der Hiscox schilderten bei der Vorstellung des Berichts auch unterschiedliche Schadensszenarien. Der Arbeitsausfall stelle meist den größten Schaden dar. Insgesamt mahnte der Versicherer, dass es nicht ausreiche, in Sachen Cyberschutz eine Checkliste abzuarbeiten, sondern das Fachwissen von Experten sei gefragt.
Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich
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