Die Oberösterreichische Versicherung verzeichnet 2021 ein Prämienwachstum von 4,3%. Die Schadenleistungen aus Unwettern haben sich hingegen heuer im Vergleich zum bisher größten Ereignis mehr als verdreifacht und belaufen sich auf über 160 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird heuer voraussichtlich bei 35,6 Mio. Euro liegen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 22.12.2021
Blieb der Prämienzuwachs im Vorjahr noch hinter den Planungen und Erwartungen zurück, verzeichnet die Oberösterreichische heuer ein Prämienwachstum von 4,3%. „Anders als im Vorjahr haben die zwischenzeitlichen Lockdowns keine deutlichen Spuren, etwa in der Schadenstatistik hinterlassen“, so Generaldirektor Othmar Nagl.
Ganz anders hingegen die Situation im Bereich der Extremwetterereignisse: „Die konzentrierten Unwetter im Sommer, vor allem die massiven Hagelschläge Ende Juni werden unser Haus noch länger beschäftigen“, resümiert Nagl: „Rund 16.500 Schäden sind bereits in Bearbeitung. Immer noch kommen täglich neue dazu. Die Versicherungsleistungen betragen bereits mehr als 143 Mio. Euro. Auffällig ist dabei die hohe Anzahl an Kaskoschäden.
Rund 4.400 Schadensfälle mit einer Summe von rund 18 Mio. Euro wurden allein in der Kasko-Sparte gemeldet. Insgesamt konnte knapp die Hälfte der gemeldeten Schadensfälle bereits erledigt werden. Dazu kamen noch die Ausläufer der deutschen Hochwasserkatastrophe sowie weitere Sommerunwetter. Die Schadenlast aus Naturkatastrophen ist damit auf über 160 Mio. Euro angeschwollen. Das bedeutet eine mehr als Verdreifachung zum bisher teuersten Schadenereignis – Hagel „Wolfgang“ im Jahr 2009, der Schäden in Höhe von rund 50 Mio. Euro verursacht hat.
Weiter Zahlen
Combined Ratio: Die Combined Ratio ― die Summe aus Schäden und Kosten in Relation zum Prämienaufkommen ― liegt bei 94,4% (Vergleich 2020: 84,4%) und sei, laut Oberösterreichische, angesichts der hohen Versicherungsleistungen durch die vielen Unwetterschäden versicherungstechnisch immer noch zufriedenstellend.
EGT: Die solide Versicherungstechnik und das gleichzeitig erzielte Prämienwachstum in der Schaden-Unfallversicherung bringt für die Oberösterreichische Versicherung unter dem Strich ein voraussichtliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 35,6 Mio. Euro verglichen mit 33,8 Mio. Euro im Jahr 2020.
Schaden-Unfall: Die verrechneten Prämien legten in den Schaden-Unfall-Sparten gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 um 4,3% zu. Damit liegen die Zuwächse im zweiten Corona-Jahr wieder über dem Marktdurchschnitt (2,8%) und reihen sich in jene vorangegangener Jahre ein. Insgesamt nimmt die Oberösterreichische im Nicht-Leben-Bereich 2021 voraussichtlich Prämien in Höhe von etwas mehr als 370 Mio. Euro ein.
Kfz-Kasko: „Mit einem Plus von 8,1% gegenüber dem Vorjahr ist die Kfz-Kasko einmal mehr der unangefochtene Wachstumstreiber der Schaden-Unfall-Versicherung“, berichtet Vorstandsdirektorin Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner. Auch die KFZ-Haftpflichtversicherung verzeichnet einen guten Zuwachs von 4,6%.
Lebensversicherung: Die Prämien in der Lebensversicherung bleiben auch 2021 rückläufig, wenn auch in geringerem Ausmaß als noch in den Vorjahren. Insgesamt gehen die laufenden Prämien im Jahresvergleich um 0,6% auf rund 102,2 Mio. Euro zurück.
Risikoversicherung: Die reine Ablebensversicherung legte hingegen um 4,3% und die Begräbniskostenvorsorge um mehr als 30% zu. „In Zeiten niedriger Zinsen konzentrieren sich die Menschen darauf, ihre biometrischen Risiken abzusichern. Darauf werden wir auch im kommenden Jahr verstärkt setzten“, unterstreicht Generaldirektor Nagl.
Foto oben: Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung und Mag. Kathrin Kühtreiber-Leitner, Vorstandsdirektorin der Oberösterreichischen Versicherung
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren