Agile Organisationen passen sich in kürzester Zeit flexibel an veränderte Marktsituationen und Kundenbedürfnisse an und finden durch proaktives Handeln effiziente Lösungen. Deshalb suchen immer mehr Organisationen nach agilen Ansätzen, um ihre Geschäftsprozesse zu transformieren. Inwieweit Agilität bereits bei österreichischen Unternehmen verankert ist, untersuchte eine gemeinsame Studie von PwC Österreich und PMI Austria (Project Management Institute).
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.11.2023
Unternehmen, die fast ausschließlich agil arbeiten, haben sich im Jahr 2023 verdoppelt. Agile Methoden werden hauptsächlich für digitale Projekte (34%) und Innovationen wie die Schaffung neuer Services und Produkte (26 %) angewendet.
Der agile Reifegrad in den befragten Unternehmen hat sich binnen zwei Jahren rasant erhöht: Während im Jahr 2021 noch 28% der Organisationen angegeben haben, dass sich agile Arbeitsweisen auf die Experimentierphase beschränkten, sind es im Jahr 2023 nur noch 13 Prozent. Der Fokus liegt heute zunehmend auf der Integration agiler Praktiken (30%). Gleichzeitig nutzen aber die ersten Unternehmen (6%) Agilität als strategisches Tool und treiben die Integration über die gesamte Organisation hinweg voran.
Luka Petek, Agile Lead bei PwC Österreich:
"Dieses Ergebnis im agilen Reifegrad ist besonders bemerkenswert, da im Vergleich zu 2021 noch keines der befragten Unternehmen Agilität strategisch im gesamten Unternehmen integriert hatte und die agilen Arbeitsweisen überwiegend in Experimentierphasen und IT-Projekten stattfanden."
Größtes Potenzial: Neue Arbeitsmodelle und Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz
Als die drei wichtigsten Vorteile einer agilen Arbeitsweise nennen heimische Unternehmen die Entwicklung neuer Arbeitsmodelle und Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz (19%), kürzere Markteinführungszeiten neuer Produkte und höhere Serviceleistungen (16%) sowie eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und mehr Engagement (16%).
Traditionelle Prozesse und Widerstand gegenüber Veränderung als größte Hürden
21% der österreichischen Unternehmen sind – wie auch 2021 – der Ansicht, dass Widerstand gegenüber Veränderung die Agilität in ihrer Organisation ausbremst. Weitere 23 Prozent geben an, dass die vorherrschende Arbeitskultur zu sehr in traditionellen Methoden und Denkweisen verwurzelt sei. Im Jahr 2023 sind die IT-Funktion und das Senior Management nach wie vor die zentralen Treiber für Agilität im Unternehmen.
Ursula Wirsching, Agile Lead bei PMI Austria:
"In den vergangenen zwei Jahren ist es vielen Unternehmen gelungen, das Buy-in wichtiger Sponsoren zu erhalten sowie den agilen Gedanken im Management zu verankern. Allerdings verfügen einige nach wie vor über zu wenig agile Fähigkeiten, um Agilität erfolgreich und nachhaltig im Unternehmen einzuführen."
Roadmap zur agilen Transformation in Österreich
Der Weg zur agilen Transformation ist für viele Unternehmen noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell sind 23% der Unternehmen der Meinung, dass Trainings und Coachings die Anwendung und Akzeptanz von Agilität am meisten fördern würden – gefolgt von Tools, die die Zusammenarbeit unterstützen (22%) und Cross-Functional-Communities zum Erfahrungsaustausch (17%).
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