Laut Austrian Economic Barometer der Statistik Austria lag die österreichische Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2023 um 1,1 % unter dem Vorjahresquartal. Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 ging das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7% zurück.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 04.09.2023
Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas:
Österreichs Wirtschaft schwächelt und schrumpft im Frühling 2023 zum ersten Mal seit acht Quartalen. Im 2. Quartal verringert sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 %. Das lässt sich vor allem auf die rückläufige Wirtschaftsleistung von Handel und Industrie zurückführen. Dennoch liegt Österreichs Wirtschaft 3,2% über dem Corona-Vorkrisenniveau.
Wirtschaftsleistung geht im 2. Quartal 2023 zurück
Nachdem sich der kräftige wirtschaftliche Aufschwung nach dem Ende der Coronakrise bereits ab der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschwächt hat, wird im 2. Quartal 2023 erstmals ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal (−1,1%) und gegenüber dem 1. Quartal 2023 (−0,7%) verzeichnet. Dazu tragen vor allem die Bereiche Industrie (−2,0%) und Handel (−6,7%) bei. Auf den generellen Rückgang dämpfend wirkt vor allem der Bereich Öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheit mit einem Anstieg von 1,5% gegenüber dem Vorjahresquartal.
Inflationstrend rückläufig, Preise sinken aber langsamer als im Euroraum
Im Verlauf des Jahres 2022 stieg die Inflation kontinuierlich, erreichte im Jänner 2023 mit 11,2% einen Höchstwert und weist seitdem eine sinkende Tendenz auf, zuletzt mit voraussichtlich 7,5% im August 2023 (Schnellschätzung VPI). Vor allem Energiepreiserhöhungen hatten zunächst zum starken Anstieg der Inflationsrate beigetragen. Ihr Einfluss mehr als ein Jahr nach Beginn der Energiepreiskrise hat aber mittlerweile erheblich abgenommen, wohingegen die anhaltenden Preiserhöhungen von Dienstleistungen immer bedeutender werden. Die gegenüber dem Euroraum höhere Inflationsrate Österreichs kann vor allem durch die Preisentwicklung von Haushaltsenergie erklärt werden, die in vielen westeuropäischen Ländern mittlerweile stärker abnimmt.
Umsatzrückgang für Produzierenden Bereich im Juli 2023
Die Umsätze des Produzierenden Bereichs weisen im Juli zum fünften Mal in Folge ein negatives Ergebnis auf und lagen mit 9,0% unter dem Ergebnis vom Juli 2022. Das zeigt die Konjunktur-Frühschätzung für Juli 2023. Dabei liegt der Umsatzindex für die Industrie bei -11,4%, während der Bau um 6,1% gegenüber dem Vorjahresergebnis zugelegt hat.
Außenhandel leicht zurückgegangen
Nach einer langen Phase stetigen Wachstums ist der Außenhandel Österreichs im Mai 2023 das erste Mal seit Jänner 2021 in beiden Handelsrichtungen zurückgegangen. Im gesamten Zeitraum von Jänner bis Mai 2023 lagen die Importe jedoch um 0,1% und die Exporte um 6,2% über der entsprechenden Vorjahresperiode. Beim Vergleich mit dem Corona-Vorkrisenniveau 2019 zeigen sich im Mai 2023 Zuwächse von 27,0% bei Importen und 26,6% bei Exporten gegenüber Mai 2019.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren