zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

Wiener Versicherungsmakler: Nur 4% haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung

Wiener Versicherungsmakler: Nur 4% haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung

30. Juni 2022

|

3 Min. Lesezeit

|

News-Versicherungen

Berufsunfähigkeit ist keine Seltenheit. Ein Viertel der österreichischen Beschäftigten wird statistisch gesehen früher oder später berufsunfähig. Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO Studie Februar 2019) beträgt der Einkommensverlust bei einer Berufsunfähigkeit bis zu 53%.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 30.06.2022

„Die Österreicher verschließen ihre Augen vor der Realität. Nach wie vor sorgen nur vier Prozent der Erwerbstätigen mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung vor“, wundert sich Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler.

Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn die eigene Arbeitsfähigkeit durch ein unvorhergesehenes Ereignis – eine Erkrankung oder einen Unfall – über sechs Monate um mehr als die Hälfte vermindert wird. Für ein Viertel der Beschäftigten tritt das im Lauf ihres Berufslebens ein.

Dringende Ergänzung zur staatlichen Vorsorge
2020 bezogen 141.689 Personen eine Pension aufgrund geminderter Arbeitsfähigkeit bzw. dauernder Erwerbsunfähigkeit. Die durchschnittliche Berufsunfähigkeitspension in Österreich beträgt 1.100 Euro, aber mehr als die Hälfte der Bezieher bleibt sogar deutlich unter diesem Betrag. „Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine sinnvolle Vorsorge um entstehende Einkommenslücken von über 50 Prozent auszugleichen“, unterstreicht Mojescick. Der größte Einkommensverlust entsteht bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit am Anfang der beruflichen Karriere. Die staatliche Versorgungsleistung reicht in der Regel nicht aus, um den Lebensstandard zu halten und die monatlichen Fixkosten zu decken.
 
Menschliche Kaskoversicherung

„Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sozusagen die Vollkaskoversicherung des Menschen“, so Mojescick. „Nur rund vier Prozent der Österreicher haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und die durchschnittliche Versicherungssumme liegt deutlich unter dem zu erwartenden Einkommensverlust“, kritisiert der Experte und setzt auf Information und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Berufsunfähigkeitsversicherungen sind in Österreich noch wenig verbreitet. Vor allem bei jüngeren Menschen, der Gruppe mit dem höchsten Risiko im Fall einer Berufsunfähigkeit, scheint das entsprechende Risikobewusstsein hierzulande nicht existent – im Gegensatz zu Deutschland oder den USA: Dort gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung quasi zum Versicherungs-Grundausstattungspaket.

Vor dem Abschluss

Die Prämienhöhe einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung hängt z. B. von der Berufsgruppe, dem Eintrittsalter, der Ausbildung, dem Einkommen und der Leistungsdauer ab. Die Auszahlung im Schadenfall erfolgt in Form einer Rente, meist bis zum Erreichen des Regelpensionsalters.

Worauf ist vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu achten? Es gilt, das passende Angebot für den individuellen Bedarf genau zu klären und Antworten auf relevante Fragen zu erhalten: Wann tritt der Fall der Berufsunfähigkeit ein? Besteht weltweite Gültigkeit? Müssen Meldefristen eingehalten werden? Wie hoch ist die Absicherung? Wie lange läuft die Versicherung? Gibt es Beitragsstundungsmöglichkeiten? u.a.m. – am besten mit Unterstützung eines unabhängigen Experten.

Foto oben: Helmut Mojescick, Obmann Fachgruppe Wiener Versicherungsmakler; © Simone_Attisani_Photography

zurück zur Übersicht

Beitrag speichern

sharing is caring

Das könnte Sie auch interessieren


Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Dann hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

(Klicken um Kommentar zu verfassen)