Servicierung und Digitalisierung sind ohne Zweifel absolute Top-Themen im Zusammenspiel Versicherer-Versicherungsmakler. Welche Services und Angebote von Gesellschaften am wichtigsten sind, um den Arbeitsalltag des Maklers zu erleichtern, erklärt Steffen Ritter, Geschäftsführer Institut Ritter GmbH.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 21.04.2023
Laut Steffen Ritter klagen Makler immer wieder über eine zu große Komplexität in der Zusammenarbeit zwischen Makler und Versicherer: „Aus Maklersicht sind sehr einfache, prozessklare Abwicklungen des Geschäfts sehr hilfreich, möglichst fallabschließend. So sollten sich Versicherer in der eigenen Optimierung immer wieder fragen: Geht dieser Prozess auch kürzer, ist dies wirklich der schnellstmögliche Abwicklungsweg? Das betrifft die gesamte Strecke ‚Tarifierung – Angebot – Antrag‘ sowie das nachfolgende Vertragsmanagement inklusive erstklassigem Datenaustausch. Wir spüren bei Maklern den klaren Trend, Partnerschaften zu favorisieren, bei denen die Zusammenarbeit dem eigenen Kunden Nutzen stiftet, zudem aber auch die persönlichen Abläufe vereinfacht.“
Digitaler Services: „Vereinfachen im Rahmen der Möglichkeiten“
Für Steffen Ritter lautet die Devise: „Vereinfachen im Rahmen der Möglichkeiten." Aspekte, wie Sicherheit beim Zugang setze er als selbstverständlich voraus. Prüfenswert sei zudem, ob die eigenen Services einladend seien. "Macht die Zusammenarbeit Spaß? Oder kosten vielleicht unklare Zuständigkeiten oder nicht zu Ende gedachte Prozesse den Makler Zeit und Nerven? Die Welt einmal mit den Augen des Gegenübers zu sehen, war schon immer eine gute Möglichkeit, die Zusammenarbeit zu verbessern. Hier ist zudem natürlich hilfreich, die eigenen Vertriebspartner regelmäßig zu befragen.“
Maklerbüro: Deutschland vs. Österreich
Steffen Ritter steht durch seine Beratungstätigkeit laufend in Kontakt mit vielen Maklern aus Deutschland und Österreich. Laut dem Experten ähneln sich die Themen bzw. Problemfelder in den beiden Ländern, doch sieht er einen Unterschied: „Da deutsche Makler zumindest im Durchschnitt in der Mitarbeiterzahl etwas größer sind und damit selbst intern Zuständigkeiten für eigene Aufgaben und Abläufe definieren mussten, ist dieses Thema in unseren Beratungen dort sehr viel präsenter. Zuständigkeiten und Vollmachten erwarten sie dadurch zugleich auch stärker von den Versicherern. Wer hier keine Klarheit, also zum Beispiel kein Zuständigkeitsorganigramm bietet, ist schnell raus aus dem Rennen. In diesem Punkt sind österreichische Makler aktuell noch sehr viel entspannter.“
KI in der Versicherungsbranche: „Hier liegen enorme Chancen“
Auch KI wird laut Ritter im Zusammenspiel Versichere-Vermittler in Zukunft eine Rolle spielen: „Hier habe ich enorm viel Fantasie. Selbst zielgruppenfokussierte Newsletter können bereits von kostenfreier KI halb-professionell vorgeschrieben werden. Wer diese Möglichkeiten nutzt, kann bereits heute zumindest arbeitsvereinfachend eine Menge erreichen. Auch die Chatbot-Servicierung von beispielsweise D-Kunden oder sehr einfachen Geschäftsvorfällen ist keine Zukunftsmusik mehr. Ich kann jedem Vermittler, der nicht in den nächsten drei Jahren seinen Ruhestand plant, nur anraten, hier neugierig zu bleiben. Die Welt ist im Wandel. Hier liegen enorme Chancen. Und diese sind nicht den Großkonzernen vorbehalten.“
Foto oben Steffen Ritter, Geschäftsführer Institut Ritter GmbH, www.agenturberatung.de/socialmedia
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