Mit 19. April 2023 veröffentlichte die Vienna Insurance Group (VIG) ihre Berichte für das Geschäftsjahr 2022 und bestätigte darin die am 15. März 2023 kommunizierten vorläufigen Zahlen: Das Prämienvolumen 2022 ist um 14,1% gestiegen, der Gewinn vor Steuer um 10% und die Combined Ratio lag bei 94,9%.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 20.04.2023
Mit 12,6 Mrd. Euro lag das Prämienvolumen 2022 um 14,1% über dem Vorjahreswert. Der Gewinn vor Steuern betrug 562 Mio. Euro und war damit um 10% höher als 2021. Der Gewinn nach Steuern erzielte einen Wert von 466 Mio. Euro und einen um 24 % besseren Wert als im Vorjahr. Die Combined Ratio lag mit 94,9% innerhalb des angestrebten Zielwertes von 95%. Mit 797 Mio. Euro verzeichnete das Finanzergebnis einen um 26% höheren Wert als 2021. Die Solvabilitätsquote Ende 2022 betrug Gruppe von 280% (inklusive Übergangsmaßnahmen).
Aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds, insbesondere der stark angestiegenen Zinskurven, ist der Embedded Value im Geschäftsjahr 2022 um über eine Milliarde auf 4,8 Mrd. Euro gestiegen.
Die Wertschöpfung wurde durch den Abschluss von Neugeschäft mit einer Marge von 3,6% unterstützt. Die VIG-Gruppe konnte die Neugeschäftsmarge sowohl in Österreich und Deutschland als auch in CEE steigern. In Österreich und Deutschland wurde das Neugeschäft mit einer Marge von 2,6% (1,8% im Jahr 2021) abgeschlossen, in CEE stieg die Marge von 3,8% im Jahr 2021 auf 4,8% im Jahr 2022. Der Embedded Value der Lebens- und Krankenversicherung setzt sich aus dem Nettovermögen sowie dem aktuellen Wert der zukünftigen Erträge aus dem bestehenden Versicherungsbestand zusammen. Der Embedded Value wurde bis zum Geschäftsjahr 2022 ergänzend zum IFRS 4 Abschluss ermittelt und zeigt die Wirtschaftlichkeit des Lebens- und Krankenversicherungsgeschäfts. Mit dem Umstieg auf den neuen Rechnungslegungsstandard für Versicherungsverträge nach IFRS 17, wird die gesonderte Ermittlung des Embedded Value entfallen, da entsprechende Kennzahlen direkt aus dem Konzernabschluss ableitbar sein werden.
Mehr Wachstum, mehr Solidarität
Der Konzernbericht steht heuer unter dem Motto „Mehr Wachstum“ und der Nachhaltigkeitsbericht steht unter dem Motto „Mehr Solidarität“ und verweist unter anderem auf das soziale Engagement der Gruppe auf Grund des Krieges in der Ukraine für die Bevölkerung und die Kolleg:innen der drei ukrainischen VIG-Gesellschaften. So richtete zum Beispiel das VIG-Management den VIG Family Fund ein. Durch die Grunddotierung sowie weitere Beiträge von VIG-Gesellschaften und direkt von Beschäftigten steht eine Summe von rund 7 Mio. Euro für die Unterstützung betroffener Familien der ukrainischen VIG-Gesellschaften beim mittel- und langfristigen Wiederaufbau zur Verfügung. Die VIG sieht Nachhaltigkeit als wichtigen Bestandteil ihrer strategischen Ausrichtung. „Strategische Überlegungen können aktuell nur unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit sinnvoll gemacht werden“, erklärt Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group. Sie sieht Versicherungsunternehmen aus zwei Gründen besonders in das Thema Nachhaltigkeit involviert. Zum einen auf Grund der spürbaren Folgen der globalen Erwärmung, die zu höheren Schäden aus Unwetterereignissen und Naturkatastrophen führt: „Das bedeutet für uns als Versicherung den Auftrag, unsere Risikoexpertise der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Wir unterstützen die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, indem wir Versicherungsschutz bieten und für die Kundinnen und Kunden Anreize schaffen, sich besser auf die Folgen vorzubereiten“, so Elisabeth Stadler. Zum anderen zählen Versicherungsunternehmen zu den wichtigsten Investoren in einer Volkswirtschaft, da sie im Auftrag der Kunden große Mengen an Kapital verwalten: „Wir unterstützen soziale und grüne Anliegen, indem wir etwa in Solar- und Windparks, ökologisch nachhaltige und bezahlbare Wohnprojekte oder in grüne Mobilität investieren“, erklärt Elisabeth Stadler.
Foto oben: Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group
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