„Die Branche hat bisher verabsäumt, die Kommunikation Versicherer – Vermittler effizienter zu gestalten“

Die effiziente Kommunikation zwischen Gesellschaften und unabhängigen Vermittlern ist eine der großen Herausforderungen der Versicherungsbranche. Eine Aufgabe, an der man bisher gescheitert sei, meint Michael Sturmlechner, MBA, Leiter unabhängige Vertriebe der Allianz Gruppe im Interview mit Ernst Vallant von AssCompact.

„In der Tat ist es ein Versäumnis für unsere Branche, im Jahr 2015 nicht weiter zu sein als einen OMDS-Datensatz austauschen zu können. Es ist uns als Branche nicht gelungen, losgelöst von Einzelinteressen unser Ziel – Geschäft bestmöglich und kosteneffizient abzuwickeln – auf eine gemeinsame Plattform zu heben“, sagt Sturmlechner. Nicht umsonst würden die vielfach kritisierten Maklernetzwerke genau hier ansetzen und eine einheitliche Schnittstelle zum Versicherer nicht nur fordern, sondern bereits auch selbst realisieren.

Eine zweite zentrale Anforderung an den Vertrieb von Versicherungsprodukten ergibt sich aus einem veränderten Kundenverhalten. Kunden informieren sich bereits im Vorfeld bestens über das Internet, suchen aber dennoch die persönliche Beratung. „Auf diesen hybriden Kunden müssen sich alle Vertriebswege gleichermaßen einstellen“, sagt Sturmlechner.

Auch wenn die Kunden derzeit noch nicht bereit seien, Versicherungen online abzuschließen, werde es unweigerlich zum Direktvertrieb kommen. Sind Vertriebskonflikte somit vorprogrammiert? Sturmlechner streitet das nicht ab, doch müsse man diesem Szenario sensibel begegnen – „denn Anbieter können nicht anders, als auf das Kundenverhalten zu reagieren.“

Den Versicherungsmaklern prognostiziert Sturmlechner jedenfalls eine positive Zukunft „– vorausgesetzt, sie beherzigen das, was sie wirklich ausmacht, nämlich die Qualität in der Beratung.“