Eine aktuelle Studie zeigt: Versicherungen hinken bei der digitalen Transformation hinterher.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 11.08.2015
Die digitale Transformation stellt für Erst- und Rückversicherungen eine große Herausforderung dar. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Die Digitale Transformation in der Versicherungsbranche“ der Business- und IT-Beratung Q_PERIOR in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik der Frankfurt School of Finance & Management. Im ersten Halbjahr 2015 nahmen mehr als 150 Führungskräfte aus Erst- und Rückversicherungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Umfrage teil.
Kulturelle Beharrungskräfte sehen 42% der Versicherer als größte Hürde für die digitale Transformation ihres Unternehmens an. Auch komplexe organisatorische Strukturen gehören zu den größten Herausforderungen. Viele Versicherer sind sich ihrer internen Defizite bewusst, wie die Studie verdeutlicht. „Ohne einen umfassenden Wandel der Unternehmenskultur sowie -struktur ist die digitale Transformation jedoch kaum zu bewältigen“, meint Christine Kusztrich, Versicherungsexpertin und geschäftsführende Partnerin bei Q_PERIOR in Österreich. Lediglich die Hälfte der Versicherer (53%) geben an, den kulturellen Wandel innerhalb ihres Unternehmens bereits angestoßen zu haben.
Ein Großteil der Versicherer (jeweils 64%) führte bereits Markt- und Kundenstudien durch und entwickelte eine Digitalisierungsstrategie. Konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel die Gründung neuer Gesellschaften (14%) gingen deutlich weniger Versicherer an.
Obwohl Versicherungen laut Kusztrich mit ihren digitalen Services und Produkten für die digitale Transformation prädestiniert seien, stehen sie in ihrer Neuausrichtung noch am Anfang. „Gelingt es ihnen nicht, schnell digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und erfolgreiche Online-Angebote zu etablieren, drohen ihnen in den kommenden Jahren enorme Umsatzeinbrüche“, sagt die Expertin.
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