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AFPA kritisiert schlechten Versicherungszugang für Best Ager

(Bild: © Lumos sp - stock.adobe.com)

AFPA kritisiert schlechten Versicherungszugang für Best Ager

24. Juni 2024

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3 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

In Österreich stehen Best Ager, also Personen über 60 Jahre, vor großen Herausforderungen, wenn es um den Zugang zu Versicherungen und Finanzdienstleistungen geht. Diese Problematik wird durch die fortschreitende Digitalisierung und die Schließung von Bankfilialen verschärft, da ältere Menschen oft nicht so versiert im Umgang mit digitalen Technologien sind. Vertreter dieser Altersgruppe und die AFPA (unabhängiger Branchenverband der selbständigen Versicherungsvermittler und Finanzberater Österreichs) weisen darauf hin, dass ältere Menschen beim Zugang zu modernen Versicherungsdienstleistungen benachteiligt werden.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 24.06.2024

Ein spezifisches Problem ist der Erwerb von Versicherungen im Alter. Viele Versicherer bieten laut AFPA entweder keine Produkte für ältere Menschen an oder diese sind sehr teuer. Zudem kommt es vor, dass Versicherungen gekündigt werden, wenn die Schadensquote im Alter ansteigt, was die Neuanmeldung zu einer Herausforderung macht.

Die Situation bei Krediten ist ähnlich problematisch. Trotz einer Anpassung des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes im Mai 2023, die darauf abzielte, Senioren einen besseren Zugang zu Krediten zu ermöglichen, sind Banken immer noch zurückhaltend, Kredite an ältere Menschen zu vergeben. Dies ist besonders problematisch, wenn ältere Personen ihre Wohnungen aus Nachhaltigkeitsgründen sanieren oder altersgerecht umbauen möchten.

Diese Praktiken sind nicht nur Einzelfälle, sondern eine gelebte Realität in Österreich, die dringend adressiert werden muss. Die AFPA kritisiert diese "Mangel-Versorgung" und sieht es als ihre Aufgabe, diese Diskriminierung zu bekämpfen und die wachsende Zielgruppe der älteren Menschen angemessen zu beraten und zu versorgen.

Die Generation 60-Plus ist eine bedeutende wirtschaftliche und soziale Kraft in Österreich. Sie leistet einen erheblichen Beitrag zur Gesellschaft durch ehrenamtliche Arbeit und die Betreuung von Angehörigen, was einen Gegenwert von etwa 8 Mrd. Euro pro Jahr darstellt. Trotz ihres Beitrags werden ältere Menschen oft in der Versorgung mit Finanzprodukten und Versicherungen benachteiligt, was nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung darstellt.

Die AFPA wird eine umfassende Studieinitiieren, um konkrete Daten zu sammeln, die genutzt werden können, um politische Änderungen zu fördern, die älteren Bürgern besseren Zugang zu notwendigen Dienstleistungen ermöglichen. Ziel ist es, eine Win-Win-Situation für ältere Menschen, die Gesellschaft und die Finanzberater und Versicherungsvermittler zu schaffen, indem die Diskriminierung älterer Menschen bekämpft und gleichzeitig neue Marktchancen erschlossen werden.

AFPA Obmann Michael Herzhofer:

"Für mich als Makler ist es wichtig, Menschen gegen existentielle Risiken abzusichern. Ich sehe mich als Wegbegleiter unserer Kunden, die wir je nach Lebenssituation umfassend beraten und mit den benötigten Produkten und Dienstleistungen versorgen wollen. Warum soll dies nicht mehr möglich sein, nur weil ein Kunde eine imaginäre Altersgrenze überschritten hat? Ich hoffe daher sehr, dass hier rasch ein Umdenken bei Politik und Wirtschaft stattfindet!"

Laut AFPA ist ein Umdenken in Politik und Wirtschaft notwendig, um die Lebensqualität und die wirtschaftliche Teilhabe der älteren Generation zu verbessern und ihre Potenziale voll auszuschöpfen.

Lesen Sie dazu einen ausführlichen Beitrag in der August-Ausgabe von AssCompact. Darin beleuchten Michael Herzhofer und Michael Miskarik (Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich und AFPA-Marktbeirat für den Bereich Versicherungs-Biometrie) den Versicherungs-Bereich näher.

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