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Anleger im Dilemma: Wie lässt sich heute noch Rendite erzielen?

Anleger im Dilemma: Wie lässt sich heute noch Rendite erzielen?

06. Juli 2016

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Zuerst die Abstürze an den Aktienmärkten infolge der Finanzkrise, dann Kapitalverluste bei bisher als sicher geltenden Anleihen einzelner EU-Staaten und nun ein Zinsniveau am Nullpunkt: Rendite zu generieren ist heute für Anleger schwieriger denn je. Mag. Markus Waghubinger, AssCompact Investment & Finanzen, zeigt mögliche Wege aus dem Dilemma.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 06.07.2016

Mischfonds waren bisher die großen Gewinner der Zinsflaute. Aber: „Beim aktuellen Nullzinsniveau offenbaren Konzepte, die hohe Anteile an sicheren Staatsanleihen brauchen, auch immer mehr ihre Schwächen.“ Um Zinsertrag zu generieren, brauche es nämlich deutlich risikobehaftete oder langlaufende Anleihen. „Bei höherer Gewichtung der Renditebringer könnte jedoch das angestrebte Sicherheitsniveau nicht mehr gehalten werden.“

Hinzu kommt eine deutlich höhere Sensibilität für Kostenbelastungen. Kleinanleger erhalten Aktien meist in einer Fonds- und darüber hinaus noch in einer Versicherungs- oder Depothülle – und dafür Provisionen und Verwaltungsgebühren abzuziehen, ist in Zeiten niedriger Erträge wesentlich schwieriger als früher. „Egal wann und in welcher Form Kosten belastet werden, der Anleger merkt und spürt das.“ Anbieter reagieren bereits mit Fondspolizzen mit Folge- statt Abschlussprovision oder einer möglichen Befüllung der Police mit passiven Fonds.

Passive Fonds ermöglichen schlanke Kostenstruktur

„Hier liegt, gerade im Vergleich zu den populären Mischfonds, ein interessanter Kostenhebel“, so Waghubinger. Während verwaltete Produkte auf gezielte Analysen und Risikomodelle setzen, deckt ein passiver Fonds einfach und günstig einen Index ab. „Kosten für hochspezialisierte Fonds- und Risikomanager bleiben aus, die Indexzusammenstellung determiniert die enthaltenen Aktien und auch deren Gewichtung.“ Passive Fonds, sogenannte ETFs, können ganze Märkte kostengünstig abdecken und sollten laut Waghubinger noch aktiver in die Produktpalette aufgenommen werden. Auch wenn sie Vermittlern und Versicherungen niedrigere Erträge bringen – der Kunde verlange nach schlanker Kostenstruktur. „Kein Vermittler kann sich mehr gegen Trends wehren, weil das Gros der Kunden sich über verschiedenste Optionen im Internet informiert.“

Dennoch: Passive Produkte sind nicht immer die beste Wahl. Ausgefeilte Risikomanagementkonzepte können das Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger besser befriedigen „und sind somit ihre Kosten absolut wert“. Letztlich sei es eine Frage der Philosophie, ob man zum aktiven oder passiven Produkt greift – „der Anleger sollte einfach die Transparenz vorfinden, diese Entscheidung selbst treffen zu können.“

Aktie ohne Alternative?

Die Aktie ist im Nullzinsumfeld nahezu alternativlos. „Nahezu – denn Immobilienfonds bieten noch immer positive Renditen nach Kosten und sind ob der überschaubaren Kursschwankungen eine interessante Beimischung.“ Auch Gold sollte immer als kleine Beimischung berücksichtigt werden. Während hier börsengehandelte Rohstoffe, sogenannte ETCs, kostengünstiger sind, fühlen sich Anleger oft mit Barren und Münzen sicherer.

Vermögensberater und Vermittler seien mehr denn je gefordert, echte Kundenbedürfnisse zu erkennen. Denn: „Nur weil sich der notwendige Risikograd für positive Erträge nach oben verschoben hat, hat sich nicht auch die Risikobereitschaft jedes Anlegers erhöht.“

Den gesamten Artikel von Mag. Markus Waghubinger lesen Sie in der AssCompact Juli Ausgabe.

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