„Planen zwei Maklerbetriebe eine Fusion, gibt es zwei Seiten der Vereinigungsmedaille, die Sie auf den Prüfstand stellen sollten“, informiert Steffen Ritter. Passen die beiden Unternehmer zusammen? Macht es für die Unternehmen als Ganzes Sinn?
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 20.04.2021
Dies im Detail zu analysieren und zu bewerten, geht nur individuell. Eine Vielzahl an Beratungen unseres Instituts widmet sich diesem Thema. Ich benenne Ihnen in dieser Antwort einige Kernthemen und Fragen, die Sie auf jeden Fall berücksichtigen sollten, um zu einer guten Entscheidung zu kommen. Sie sind jedoch nicht vollständig, Ihre spezifischen Bedingungen können noch andere, vielleicht sogar wichtigere Fragen aufwerfen.
- Welchen ganz persönlichen Nutzen sehen Sie, die Makler, getrennt voneinander in der Fusion? Diese, eventuell unterschiedlichen Erwartungen und Sichtweisen sollten klar kommuniziert und gegenseitig bekannt sein.
- Sind die Vorteile, die eine Fusion Ihnen persönlich und Ihren beiden Unternehmen bringt, ausgewogen?
- Haben Sie dem Grunde nach identische, zusammenpassende Vorstellungen von Ihrer unternehmerischen Weiterentwicklung, auch über die nächsten drei Jahre hinaus? Sind Sie beide in „gleicher Intensität“ Unternehmer?
- Passen Ihre – eventuell unterschiedlichen – Lebensplanungen in einer Fusion zueinander?
- Können Sie den jeweils anderen in seiner Art zu leben und zu handeln zu 100% respektieren oder sind – hieraus resultierend – Streitpunkte bezogen auf ein gemeinsames Unternehmen absehbar?
- Ist die Partnerin (der Partner) des Anderen Ihnen und einer Fusion gegenüber aufgeschlossen oder kann hier ein Kriegsschauplatz mit Störfeuern entstehen, den Sie gar nicht bemerken oder beeinflussen können?
- Ergänzen sich Ihre Maklerbetriebe aus regionalen Gesichtspunkten, aus Spartenaspekten oder aus Zielgruppensicht vorteilhaft?
- Werden Sie Ihre Unternehmen und Ihre Kundenbestände komplett zusammenführen oder planen Sie letzteres erst später?
- Gibt es Synergien bei den betrieblichen Ausgaben oder internen Abläufen Ihrer Maklerbetriebe, die sofort wertvoll sind?
- Gibt es Planungen hinsichtlich eines gemeinsamen Firmensitzes oder behalten Sie verschiedene Standorte?
Zwei Maklerbetriebe zusammenzuführen ist wie eine Eheschließung. Ein kleiner Unterschied besteht vielleicht: Sie müssen sich nicht lieben, Sie sollten sich aber respektieren. Sie können als Menschen völlig unterschiedlich sein, Sie sollten aber zusammenpassen. Ihre Ziele müssen nicht alle übereinstimmen, Ihre Zukunftsentwürfe sollten sich aber nicht widersprechen.
Von Steffen Ritter (Foto), Geschäftsführer des Instituts Ritter und Jurypräsident beim AssCompact Jungmakler Award; www.agenturberatung.de
Den gesamten Beitrag lesen Sie auch in der AssCompact Mai-Ausgabe!
Titelbild: ©Gajus – stock.adobe.com
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