KFV und AUVA haben eine gemeinsame Informationstour zum Thema Fahrerassistenzsysteme gestartet und zeigen mittels eindrucksvoller Bremstests und einem Training-Car mit VR Fahrsimulator, wie groß das Unfallreduktionspotenzial von Assistenzsystemen ist.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 27.04.2022
Die gemeinsame Roadshow von AUVA und KFV stoppte bereits vor der SCS – Shopping City Süd und in Waidhofen an der Ybbs, bevor sie nun am 26. April am Hauptplatz in Linz einen Halt einlegte.
„Heuer sind auf Oberösterreichs Straßen bereits 18 Menschen tödlich verunglückt. Zahlreiche dieser Unfälle sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Mithilfe moderner Fahrassistenzsysteme können schwere Unfälle verhindert und die Sicherheit der Autofahrer/innen gestärkt werden. Für Fahrzeuglenkerinnen und -Lenker ist ein breiter Wissensdialog wichtig, um über die Funktionsweise der Systeme zu informieren. Nur so können Stärken und situationsbedingte, potentielle Schwächen erfasst und verstanden werden“, so Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Die Hauptursache von Unfällen mit Personen- bzw. Sachschäden ist menschliches Versagen. „Für rund 90% der Unfälle ist der Mensch verantwortlich. Und genau hier setzen Fahrerassistenzsysteme an: Durch deren technische Unterstützung können kritische Situationen frühzeitig erkannt und die lenkende Person vor Gefahren gewarnt werden – oder aber vom System selbst eingegriffen werden“, so Mag. Gunter Seebacher, Abteilungsleiter Unfallverhütungsdienst AUVA-Landesstelle Linz.
Bis zu 50% der Pkw-Unfälle und bis zu 22% der Lkw-Unfälle können durch Fahrerassistenzsysteme positiv beeinflusst werden. Ab dem 6. Juli müssen viele Fahrerassistenzsysteme zur Serienausstattung von neu typisierten Fahrzeugen gehören. Dazu zählt der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der automatische Notbremsassistent, der Notfall-Spurhalteassistent, ein Müdigkeitswarner, ein Rückfahrassistent, das Notbremslicht, eine ereignisbezogene Datenaufzeichnung, eine Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre und Warnsystem bei nachlassender Konzentration.
KFV-Befragung zeigt: Wissensstand der Bevölkerung bietet Luft nach oben
Damit Fahrerassistenzsysteme ihr volles Potenzial entfalten können, müssen Lenkende auch deren Funktionsweise sowie die Stärken und Schwächen der verschiedenen Systeme kennen. Eine aktuelle, repräsentative Befragung des KFV in Oberösterreich unter mehr als 400 Personen zeigt allerdings, dass sich rund 40% der befragten Personen in Oberösterreich bezüglich der Handhabung der Assistenzsysteme nicht ausreichend informiert fühlen.
Dennoch würden bei einer PKW-Neuanschaffung 60% der Befragten in Oberösterreich Wert auf das Vorhandensein von Fahrerassistenzsystemen legen, wobei das Interesse am Einparkassistent, dem Tempomaten und dem aktiven Geschwindigkeitsregler dabei am größten ist. Allgemein zeigte die Befragung erneut den Wunsch der Bevölkerung nach mehr Informationen zu den Fahrerassistenzsystemen in verschiedensten Bereich auf: Versicherungs- und Haftungsfragen (49%), Gefahren bei falscher Handhabung (44%), rechtlichen Fragestellungen (42%) und technischen Grenzen (41%). Am besten informiert zeigten sich die Befragten über den Geschwindigkeitsregler (Tempomat) und den Einpark-Assistenten. Weiters zeigte sich, dass naturgemäß die Bekanntheit der gelisteten Fahrerassistenzsysteme größer ist als deren Nutzung. Der Tempomat war laut Befragung das Fahrerassistenzsystem, welches neben der größten Bekanntheit auch das bewusst meistgenutzte System darstellt. In Bezug auf Personenschäden sowie speziell bei Unfällen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmenden versprechen sich die Befragten vom automatischen Notbremsassistenten, dem Totwinkelassistenten und dem Nachtsichtassistenten die größte unfallvermeidende Wirkung.
Infoplattform wird auch vom VVO unterstützt
Unter Smartrider-Website können sich Autobesitzende oder Autokaufende schnell und einfach über die aktuellen Fahrerassistenzsysteme informieren, sich die Systeme mit attraktiven Animationen erklären lassen und auf ihren Sicherheitsnutzen prüfen. Unterstützt wird die Plattform von BMK, KFV, AUVA, ARBÖ, der AK-Wien, AustriaTech, Fachverband der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs in der WKO und VVO.
Weitere Termine für die Roadshow der AUVA und des KFV:
- Salzburg: 27.04., Europark Piazza (Höhe Didi Maier Bakery – Übergang zu Ikea)
- Graz: 28.04., Karmeliterplatz (Höhe Palais Galler)
Foto oben v.l.n.r: Bgm. Dr. Christian Dörfel (Landtagsabgeordneter), Mag. Günther Steinkellner (Landesrat für Infrastruktur), Dummy, Bianca Steiner (Test Driver), Dr. Othmar Thann (Direktor des KFV), Mag. Gunter Seebacher (Abteilungsleiter Unfallverhütungsdienst AUVA-Landesstelle Linz); © KFV/APA-Fotoservice/Greindl
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