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Betriebsübernahme einmal anders: „Viele Wege führen nach Rom“

Betriebsübernahme einmal anders: „Viele Wege führen nach Rom“

15. Mai 2024

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6 Min. Lesezeit

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Im Blickpunkt

Christian Steinmayr stammt aus einer Familie von Versicherungsexperten. Sein Vater war einer der ersten Versicherungsmakler im Land, und seine Mutter arbeitete ebenfalls im Unternehmen. Diese familiäre Prägung weckte in ihm das Interesse an der Selbstständigkeit. Christian Steinmayr beschreibt sich selbst als jemanden, der gerne den Weg geht und nicht nur folgt. Sein Weg in die Selbstständigkeit war jedoch kein einfacher, sondern ein alternativer Ansatz, der sich letztendlich ausgezahlt hat.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 15.05.2024

Christian Steinmayr begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck. Er arbeitete im elterlichen Unternehmen, später bei der Allianz in London und bei Kessler & Co in der Schweiz. Nach einer Zeit als Risk & Insurance Manager bei Red Bull gründete er die Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH.

Christian Steinmayr hat also ein eigenes Unternehmen gegründet, anstatt sich in das gemachte Nest des elterlichen Betriebes zu setzen. „Als ich so weit war, mich selbständig zu machen, war das Unternehmen schon zehn Jahre eigentlich nicht mehr in Familienhand, sondern mit der Raiffeisen fusioniert. Dort einzusteigen hat mich nicht gereizt. Zehn Jahre zuvor, als mein Vater vor der Wahl stand, die Firma irgendwann an mich zu übergeben oder die Fusion mit Raiffeisen zu forcieren, bestärkte ich ihn darin, eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung nicht wegen mir abzulehnen, da ich mir da noch nicht sicher war, ob ich das auch wirklich wollte. Das nahm mir den Druck und gibt mir auch heute eine größere Zufriedenheit, dass ich eben selbst den Weg in die Selbständigkeit gewählt habe und den Betrieb nicht geschenkt bekam.“ Der Vater hatte damit mit dem Verkauf einen gerechten Lohn für sein Lebenswerk erhalten.

Nach einem Jahr Selbständigkeit erwarb Steinmayr den Kundenstock des Vaters, der zehn Jahre zuvor in die Raiffeisen & Steinmayr eingebracht wurde. „Den Rückkauf stemmte ich mit meinem Partner Michael Perlornigg selbst und das war sicher einer der wichtigsten Aspekte für mich.“

„Wir wollen zu den Größten gehören“

Die Frage nach den Zielen, die Steinmayr mit seinem Unternehmen hat, beantwortet er sehr konkret. „Wir haben uns speziell in Westösterreich eine tolle Position am Markt erarbeitet. Aber wenn man die aktuelle Konsolidierung des Brokermarktes beobachtet, glaube ich, dass in zehn Jahren die Anzahl der Makler in Österreich deutlich geringer sein wird. In diesem konsolidierten Markt möchten wir weiterhin zu den Größten dazugehören und aus diesem Grund werden wir die nächsten Jahre massiv daran arbeiten, unsere Position zu stärken. Aus diesem Grund sind wir eine exklusive Partnerschaft mit Renomia und Gallagher, einem international tätigen Maklernetzwerk, eingegangen und haben uns entschlossen, auch nach Wien zu expandieren.“

Die Strategie für das Unternehmen von Steinmayr und Perlornigg war rasch klar. Anspruch ist, jeder Form von Gewerbebetrieben, vom Hotel über die Seilbahn bis zu international tätigen Industriekonzernen, professionelles Service anzubieten. Gestartet wurde mit zwei Großaccounts und so war man schon im ersten Jahr in den grünen Zahlen. Die vorhin angeschnittene Übernahme des alten Bestandes des Vaters sei dann der Startschuss zum Unternehmen gewesen, wie es heute dasteht.

Hat er es jemals bereut, dass er in der Versicherungsbranche gelandet ist? „Nein, niemals. Im Gegenteil – je mehr Zeit vergeht, desto dankbarer bin ich dafür, dass ich in dieser Branche arbeiten und wirken darf“, so der 45-Jährige.

Wer sind eigentlich die Kunden der Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH?

Historisch und geographisch bedingt sind das laut Steinmayr natürlich viele Kunden aus dem Tourismussektor wie Hotels und die entsprechenden Zulieferer. Im Seilbahnsektor habe man eventuell sogar den größten Bestand in Österreich, das sei ein ganz wichtiges Standbein. „In unserem Industrie-Team betreuen wir internationale und nationale Industriebetriebe, die wir weltweit in Versicherungsthemen, aber auch im Risk Management professionell begleiten“, so der Unternehmensgründer. Darüber hinaus sei man auch seit vielen Jahren dafür bekannt, im Sport- und Eventbereich sowie bei Spezialthemen Lösungen bieten zu können.

Die Gewichtung bei den Kunden zeigt klar, worauf der Fokus liegt. Steinmayr gibt an, dass mindestens 95% der Kunden aus dem Gewerbesektor kommen. Privatgeschäft mache man nur eben für diese Firmenkunden und einige Freunde. Auf die Frage, was es für professionelle Deckungskonzepte für Betriebe braucht, sagt Christian Steinmayr klar: „Erfahrung, Fachwissen und gute Kontakte“.

Tiroler Familienunternehmen, regional geprägt und mit bester Kenntnis der lokalen Wirtschaft

Auf seiner Homepage kann man lesen, dass das Unternehmen die perfekte Kombination aus globaler und lokaler Beratung sein möchte. Was meint Steinmayr damit? „Von der Eigentümerstruktur her sind wir ein Tiroler Familienunternehmen, also sehr lokal geprägt und mit bester Kenntnis der lokalen Wirtschaft. Durch meine Erfahrungen und die meiner Mitarbeitenden sowie durch die Beteiligung von Renomia & Gallagher, beides ebenso Familienunternehmen aber in ganz anderer internationaler Dimension, haben wir auch den Anspruch, sehr international zu agieren und müssen uns weder fachlich noch von der Kapazität her vor den großen nationalen oder internationalen Brokern verstecken.“

Als persönliches Erfolgsrezept gibt der Chef von insgesamt 27 Mitarbeitenden an, sich seiner eigenen Limitierungen bewusst zu sein und sich mit Partnern, Kollegen, Mitarbeitenden und Freunden zu umgeben, die einem dabei helfen, im Leben und im Geschäft weiterzukommen. Man müsse seine Stärken und Schwächen kennen und auf Teamarbeit setzen.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in der AssCompact Mai-Ausgabe!

Foto oben: Christian Steinmayr, Geschäftsführer und Gründer der Steinmayr & Co Insurance Brokers GmbH

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