In der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ beteiligen sich Venture-Capital-Geber und Business Angels öffentlich an Start-ups. So mancher Zuschauer bekommt dabei selbst Lust an der Beteiligung an einem Start-up. Kein Problem mit Crowdinvesting – „doch wer Risiken wie ein Profi eingeht, sollte auch kalkulieren wie ein Profi“, weiß Mag. Markus Waghubinger, AssCompact Investment und Finanzen.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 27.02.2017
In der TV-Show agieren Profis des Venture-Capitals, die alle relevanten Entscheidungskriterien im Kopf überschlagen und vermutlich nach der Sendung noch genauer prüfen lassen. „Dem gegenüber steht Crowdinvesting als Möglichkeit des ‚kleinen Mannes‘ interessante Unternehmens- oder Projektideen monetär zu unterstützen und von einem Erfolg zu profitieren“, so Waghubinger. Doch Vorsicht: In der Start-up-Finanzierung gebe es naturgemäß sehr hohe Ausfallraten, zudem sei ein Unternehmen, das sich für Crowdfunding entschieden hat, häufig schon bei Banken und Venture-Capital-Gebern abgeblitzt.
Hohes Risiko: vor Ausfällen ist niemand gefeit
Crowdinvesting könne, bei richtiger Herangehensweise und Nutzung, als die „Aktie des Mittelstands“ verstanden werden: „Eine große Anzahl an Investoren beteiligt sich an einem Unternehmen, weil sie an die Zukunft und die Idee glaubt. Das Unternehmen sammelt so genug Eigenkapital, um Zugang zu Fremdkapital zu erhalten und ihre Visionen umsetzen zu können.“
Anlegern muss jedoch bewusst sein, dass sie sich bei der Finanzierung von Start-ups in der höchsten Investmentrisikoklasse befinden und sie nicht damit rechnen dürfen, von Ausfällen verschont zu bleiben. Einzelne Ausfälle werden in einem breiten Portfolio kompensiert und sind bei einem professionellen Zugang von Anfang an kalkuliert. „Kleinanleger tendieren aber dazu ihr ganzes Geld auf nur wenige Projekte zu verteilen und sind somit anfällig für große Ausfälle, mit allen medialen Konsequenzen für die Finanzierungsform.“
Kritische Nachfrage gefordert
„Bevor man investiert, sollte man sich oder das Unternehmen fragen, warum keine Finanzierung über klassische Venture-Capital-Geber erfolgt und bei Fremdkapital, warum keine Bank die Finanzierung übernommen hat“, rät Waghubinger. „Erst wenn diese Fragen plausibel beantwortet wurden, sollte man in Erwägung ziehen einen kleinen Teil seines Venture-Capital-Portfolios in dieses Unternehmen oder Projekt zu investieren.“
Worauf Anleger achten sollten, die im Crowdinvesting mitmischen wollen, erklärt Mag. Markus Waghubinger in der nächsten AssCompact-Ausgabe.
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