Experten schlagen Alarm: „Cybermobbing ist die Zeitbombe im Internet“. Während die Opfer immer jünger werden, macht das Phänomen auch vor der Arbeitswelt nicht halt. Das sind Erkenntnisse des aktuellen ARAG Digital Risks Survey.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 06.06.2016
Cybermobbing ist international weiter auf dem Vormarsch. Allerdings wird dieser Entwicklung laut Experten nicht ausreichend mit Prävention und Bekämpfung begegnet. Auch die Anbieter von Social-Media-Plattformen werden ihrer Verantwortung nicht gerecht und müssten sich stärker am Schutz von Mobbingopfern beteiligen. Langeweile und Spaß machen die in der Studie befragten Wissenschaftler als die häufigsten Motive der Täter aus. Durch Cybermobbing und digitale Gewalt würden Handlungsmuster vermittelt, erlernt und angewendet, die auf eine systematische Verletzung von Persönlichkeitsrechten abzielen würden, so eine der zentralen Schlussfolgerungen aus dem ARAG Digital Risks Survey.
Immer mehr Cybermobbing-Opfer in der Arbeitswelt
Cybermobbing betrifft vor allem Schüler und hat häufig schwerwiegenden psychischen Folgen bis hin zu Suizidgedanken. Aber auch unter Erwachsenen in der Geschäftswelt breitet sich diese Mobbing-Form immer weiter aus. Und das mit erheblichem Schaden für betroffene Unternehmen wegen vermehrter Krankenstandstage. Mehr als 90% der befragten Wissenschaftler sehen Business-Cybermobbing international auf dem Vormarsch.
Zehn-Punkte-Programm soll Abhilfe schaffen
Neben dem Opferschutz haben sich die beteiligten Forscher nachdrücklich für die Umsetzung eines Zehn-Punkte-Präventionskataloges ausgesprochen. Wesentliche Elemente dieses Kataloges sind die obligatorische Verpflichtung der Schulen mit der Pflicht zur Prävention, die Einführung regionaler Schulnetzwerke, in denen die Schulen gemeinsam Präventionskonzepte entwickeln und umsetzen und die Verabschiedung eines „Cybermobbing Gesetzes“, das auch Business-Cybermobbing einschließt.
Quelle: AssCompact Deutschland, bearbeitet durch Redaktion Österreich
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