Finanzdienstleistungen sind seit Jahren von technologischen Umbrüchen geprägt. FinTechs dringen in etablierte Märkte vor und werden zunehmend zu Konkurrenten. Welche sind die zehn wichtigsten Technologiefaktoren der Zukunft? Und was müssen Unternehmen tun, um ihnen erfolgreich zu begegnen? Damit befasst sich eine aktuelle Studie des internationalen Beraternetzwerkes PwC.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 06.06.2016
„Kenner des Finanzsektors wissen, dass es nicht leicht sein wird, diesem nie dagewesenen technologischen Umbruch gerecht zu werden“, weiß Roland Schöbel, Partner Financial Services Consulting bei PwC Österreich. Die öffentliche Cloud sei bereits sicher genug, um In-house-Lösungen zu übertreffen, Blochchains könnten bald ähnliche Auswirkungen auf das Bankwesen haben wie das Internet auf physische Geschäftslokale. „Man bekommt fast das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis Bankfilialen mit hochentwickelten Robotern ausgestattet sind, die die Arbeit der Bankangestellten erledigen.“
CIOs und andere Führungskräfte müssen Innovationen laut PwC rasch auf Schiene bringen – und dazu brauchen sie entsprechende Fachkräfte und Ressourcen. Vor diesem Hintergrund nennt die PwC-Studie die den zehn wichtigsten technologiegetriebenen Faktoren, die den Wettbewerb in der Financial-Services-Branche bis 2020 bestimmen werden und erarbeitet sechs Prioritäten für Finanzinstitute.
Die zehn wichtigsten technologiegetriebenen Faktoren
- FinTechs werden das neue Geschäftsmodell bestimmen.
- Die Sharing Economy wird Teil aller Aspekte des Finanzsystems sein.
- Blockchain wird noch viel Staub aufwirbeln.
- Digital wird Mainstream.
- „Customer Intelligence“ wird zum wichtigsten Indikator für Umsatzwachstum und Profitabilität.
- Fortschritte bei Robotik und künstlicher Intelligenz werden zu einer Welle von „Re-Shoring“ und Lokalisierung führen.
- Die öffentliche Cloud wird zum dominierenden Infrastruktur-Modell.
- Cyber-Sicherheit wird zu einem der größten Risiken für Finanzinstitute.
- Asien wird zu einem der großen Zentren für technologiegetriebene Innovation.
- Auch die Aufsicht wird die neuen Technologien nutzen.
„Abwarten und zusehen ist zu wenig“
Wie Unternehmen auf die neuen Trends reagieren sollten, rät die PwC-Studie anhand von mehreren Prioritäten bis zum Jahr 2020. Dazu gehören die Aktualisierung des IT-Betriebsmodells, die Kostenreduktion durch Vereinfachung bestehender Systeme oder auch der Ausbau der technischen Kapazitäten. „Sie können nicht genug Augenmerk auf Cyber-Sicherheit legen“, lautet ein Ratschlag, zudem weisen die Experten auf die Notwendigkeit von passenden Fach- und Führungskräften hin.
„Gerade für etablierte Unternehmen gilt: Abwarten und zusehen ist zu wenig. Genau heute werden all die Ideen und Innovationen geboren, die das Geschäft von morgen gestalten“, so Schöbel. „Nur etablierte Unternehmen, die sich im Mittelpunkt dieser Veränderung positionieren und nicht in alten Strukturen verharren, sichern ihr Wachstum.“
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