Die Rechtsschutzsparte wächst seit Jahren, eine Marktsättigung sieht Direktor Johannes Loinger, Vorsitzender des Vorstandes der D.A.S. Rechtsschutz AG, aber noch nicht. Chancen gebe es vor allem bei Kleinunternehmen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 06.03.2020
„Rechtsschutz ist in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher quer durch die meisten Alters- und Sozialschichten angekommen – das ist eine gute Ausgangsbasis“, sagt Johannes Loinger im Interview mit AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger. „Großes Potenzial“ sehe man noch im Bereich der KMU und der rund 316.000 EPU in Österreich. „Bei diesen Unternehmen können schon geringste Abweichungen von oft sehr dünnen Geschäftsplänen sofort den Exodus bedeuten. Kleinste rechtliche Unsicherheiten können dazu führen, dass die beste Idee eines Start-ups von heute auf morgen vom Tisch kommt, weil die rechtliche Basis fehlt.“
„Montagfrüh wartet nicht die Schlage vorm Haus“
Die Rechtsschutzsparte erzielt seit mehr als zehn Jahren die höchsten Wachstumsquoten am Versicherungsmarkt. „Das Bewusstsein für Rechtsschutz ist bei den Kunden angekommen“, so Loinger. „Natürlich muss man Rechtsschutz nach wie vor verkaufen – Montagfrüh wartet bei uns nicht die Schlange vorm Haus auf die ersten frischen Rechtsschutzpolizzen.“ Im Firmenrechtsschutz sei man noch deutlich weiter von einer Marktsättigung entfernt. „Hier sehen wir einen der Haupthebel, warum die Sparte nach wie vor Wachstumsraten von rund vier Prozent erreicht.“
„Werden Entwicklung sehr genau beobachten“
Im Privatrechtsschutz hat die D.A.S. im Sommer 2019 mit einer unlimitierten Kostenübernahme für Aufsehen gesorgt. Die Gefahr, dass man mit einem solchen Produkt durch eine hohe Kostenquote die Combined Ratio negativ beeinflusst, bestehe durchaus, „weil wir als Versicherer ja grundsätzlich verpflichtet sind, versicherte Risiken voll zu ersetzen und das Kostenrisiko voll zu tragen“, so Loinger. „Man kann sich so einen Schritt leichter erlauben mit einem ausgewogenen Portfolio ohne Bestandsteile, die schwer unter Wasser stehen.“ Man habe versucht, ein Prämien- und Ausgleichsniveau zu finden, dass den Verzicht auf Versicherungssummen wieder ausgleicht. „Wir werden die Entwicklung sehr genau beobachten, gehen aber davon aus, dass wir mit unserer Einschätzung richtig liegen.“
Das gesamte Vorstandsinterview lesen Sie in der AssCompact März-Ausgabe.
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