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Elektromobilität: Neue Risiken und Schadenszenarien

Elektromobilität: Neue Risiken und Schadenszenarien

10. Juni 2020

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2 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Die wachsende Zahl von Elektroautos bedeutet für die Versicherungen ganz neue Risiken: potenzielle Produktdefekte und Kapazitätsschwächen der Batterien, komplexe und kostspielige Reparaturen, erhöhte Brandgefahr, Cyberrisiken sowie die nachhaltige Beschaffung und Entsorgung von kritischen Komponenten und Rohstoffen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 10.06.2020

Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass im Jahr 2030 mehr als 100 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein werden – gegenüber etwa sieben Millionen heute.

Diese Entwicklung wird die Risiken für Hersteller, Zulieferer und Versicherer grundlegend verändern. "Wenn die Batterie in einem Elektroauto ersetzt werden muss, kann dies in vielen Fällen einen Totalschaden bedeuten. Außerdem können die Reparaturen meist nur in spezialisierten Werkstätten ausgeführt werden und sind damit teurer“, erklärt Carsten Reinkemeyer, Leiter Fahrzeugtechnik und Sicherheitsforschung im Allianz Zentrum für Technik Automotive GmbH. Batterielebensdauer und -leistung sind kritische Erfolgsfaktoren für Elektroautos. Werden die Leistungsgarantien nicht erfüllt, stellt sich die Frage nach der Haftung von Herstellern und Zulieferern für die hohen anfallenden Kosten für die Reparatur oder den Austausch von Batterieeinheiten.

Zudem können Lithium-Ionen-Batterien, wie sie bei Elektroautos verwendet werden, bei Beschädigung, Überladung oder hohen Temperaturen in Flammen aufgehen. Brände von Hochspannungsbatterien können sehr stark und schwer zu löschen sein und auch hohe Mengen an giftigen Gasen freisetzen.

Laut dem internationalen Industrieversicherer ACGS – Allianz Global Corporate & Specialty – könnte der rasche Übergang zur E-Mobilität mit neuer Technik und kurzen Entwicklungszyklen zu einer Zunahme von Produktdefekten und Qualitätsproblemen führen und Produktrückrufe in der Automobilindustrie auslösen.

Mehr Vernetzung und Digitalisierung bedeuten auch mehr Cyberangriffe, Systemausfälle, Bugs und Störungen. Elektrofahrzeuge bestehen aus weniger, aber stärker integrierten Teilen und Komponenten. Es werde komplizierter zu klären, wie sie zusammenwirken und welcher Hersteller oder Lieferant für einen Defekt oder eine Fehlsteuerung haften müsste.

Bild: ©Shutter81 - stock.adobe.com

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