Dr. Philipp Wassenberg (Foto), Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG und der ERGO Austria International AG über Ziele im Maklervertrieb, Produktinnovationen und die Digitalisierung als Transportmittel Versicherung schneller, dynamischer, flexibler und situationsadäquater an den Kunden zu bringen.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 21.09.2020
Dr. Philipp Wassenberg hat seine Karriere in der Branche vor 20 Jahren bei der Münchener Rückversicherung AG begonnen und zuletzt die Munich Re Tochter in Kanada geleitet. Nun ist er Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG, die laut Dr. Wassenberg hauptsächlich noch ein Banken- und Lebensversicherungsunternehmen ist, mit dem Ziel, die Vertriebskanäle zu diversifizieren, ohne dabei den Bankenvertriebskanal zu schmälern. „Wir wollen aber in anderen Vertriebskanälen deutlich stärker wachsen, indem wir zwar weiter die Lebensversicherung betreiben, aber auch die Schaden- und Unfallversicherung ausbauen und mittelfristig auch die Krankenversicherung mitaufnehmen werden, um so ein führender Komposit-Versicherer zu werden“, erläutert Dr. Wassenberg.
Moderne, kundengeeignete Produkte
Generell ist das Geschäftsmodell der ERGO für den Maklerbereich gut geeignet, ist sich Dr. Wassenberg sicher: „Weil wir über digitale Schnittstellen sämtliche Makler-Webservices anbieten können, und weil wir moderne, kundengeeignete Produkte anbieten.“
So hat Ergo vor allem im Schaden/Unfallbereich, den Dr. Wassenberg verantwortet, vor wenigen Monaten ein neues Gewerbeprodukt eingeführt, in dem auch „grobe Fahrlässigkeit“ mitversichern wird. „Zudem haben wir einen nagelneuen Autotarif auf den Markt gebracht, in dem wir das Prinzip „einmal Null immer Null“ anwenden und statt 10 bzw. 20 Mio. Euro 30 Mio. Euro Haftpflichtsumme anbieten. Wir waren die Ersten, die KFZ-Pflaster angeboten haben. Außerdem offerieren wir extrem günstige Assistance-Leistungen. Unsere Haushaltsversicherung beinhaltet ein sogenanntes „Home-Pflaster“, bei dem Kunden direkt mit Reparatur- bzw. Gewerbeunternehmen in Kontakt treten können, sodass im Schadensfall eine sofortige und oftmals billigere Reparatur durchgeführt wird“, informiert Dr. Wassenberg.
Schnittstelle zwischen Industrie und Gewerbe
Wachstumspotential für ERGO sieht Dr. Wassenberg vor allem auch im mittleren und größeren Gewerbebereich. „ERGO ist ein stabiler Anbieter. Was uns jedoch bisher entgangen ist, ist das Geschäft im mittleren Gewerbesegment. Ein riesiges Segment, das wir nun neu anbieten und wo wir an der Schnittstelle zwischen dem Industriegeschäft und dem kleinen und mittleren Unternehmensgeschäft unsere Stoßrichtung in die Zukunft bilden. Und das funktioniert nur mit Maklern. Wir möchten deshalb mehr Maklerkooperationen bilden und unseren USP beim Makler verstärken.“
Digitalisierung als Transportmittel
Dr. Wassenberg sieht die Digitalisierung als ein Transportmittel über das eine Versicherung schneller, dynamischer, flexibler und situationsadäquater an den Kunden gebracht werden kann. „Wir müssen weg von starren Versicherungsprodukten, die nur einen bestimmten Ausschnitt des Risikos abdecken, hin zu einem dynamischen, allumfassenden Versicherungsbegriff. Bis dahin ist es natürlich noch ein weiter Weg, aber die Digitalisierung wird uns dabei helfen, die Bedarfe der Kunden viel schneller zu erkennen und klarer adressieren zu können.“
Durch die Digitalisierung wird es für Versicherer auch einfacher mehr Risikoschichten abbilden zu können.“ Und das bedeutet auch, dass der Makler eine immer wichtigere Rolle einnimmt, da er diese Vielzahl an Differenzierungen auch erklären muss“, ist Dr. Wassenberg sicher
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