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Frauen in Führungspositionen: Quote allein reicht nicht

Frauen in Führungspositionen: Quote allein reicht nicht

13. Juni 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Studien

Frauen in Führungspositionen sind in Österreich nach wie vor eine Seltenheit. Mit welchen Maßnahmen abseits der gesetzlichen Frauenquote das zu ändern wäre, hat Heike Mensi-Klarbach von der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien in einer Studie untersucht.

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 13.06.2019

Seit 2018 gibt es in Österreich eine gesetzliche „Frauenquote“ für Aufsichtsräte. Derartige Quoten erhöhen zwar den Frauenanteil in unmittelbar betroffenen Gremien, so Heike Mensi-Klarbach vom Institut für Gender und Diversität in Organisationen der WU. Die Gründe für die geringe Teilhabe von Frauen – etwa das männlich geprägte Rollenbild des Managers, verschwinden deshalb aber nicht. „In Norwegen, dem Vorreiterland in Sachen Frauenquote, hat die Quote zwar für mehr Frauen in Aufsichtsräten gesorgt. In den Geschäftsleitungen der Unternehmen hat sich jedoch nichts getan.“

Druck durch Zielgrößen und Quoten-Drohung

Der Österreichische Corporate-Governance-Kodex (ÖCG-K) enthält die vage Formulierung, Geschlechterdiversität „angemessen zu berücksichtigen“. Während diese Leitlinie der Studie zufolge keinerlei Effekt auf die Besetzung zeigte, erhöhte sich die Zahl der Frauen während der öffentlichen Diskussion rund um die Einführung der Frauenquote signifikant. Als die Quote in der öffentlichen Diskussion vorläufig vom Tisch war, verschwand der Effekt jedoch wieder.

Als wirkungsvoll erwies sich eine Kombination aus freiwilligen Zielgrößen in Aufsichtsräten bei Bundesunternehmen und Transparenz über deren Einhaltung. Der Druck, der durch die konkreten Ziele und die öffentliche Sichtbarkeit entstand, führte zur Nominierung von mehr Frauen.

Wenig Bewusstsein für Diversität als Erfolgsfaktor

Freiwillige Selbstregulierung ohne zusätzlichen Druck wirke in Österreich nicht, heißt es in der Studie. Dies weise darauf hin, dass Geschlechterdiversität nicht als Vorteil und Geschlechterhomogenität nicht als Nachteil gesehen werde. Und das, obwohl zahlreiche Studien zeigen, dass Diversität ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein kann. „Damit ‚weiche‘ Maßnahmen Wirkung zeigen, muss also der Druck verstärkt werden“, so Mensi-Klarbach.

So verdeutlichen die Ergebnisse, dass in Österreich über konkrete Zielgrößen und die transparente Kontrolle der Zielerreichung, aber auch durch die glaubwürdige Androhung einer gesetzlichen Quote ein Anstieg von Frauen erreicht werden konnte. „Weil ‚harte‘ Quoten Widerstand und Umgehungsversuche hervorrufen und letztlich alleine kaum einen nachhaltigen Kulturwandel bewirken können, stellen wirksame ‚weiche‘ Maßnahmen daher eine sinnvolle Alternative dar.“

Bild: ©REDPIXEL - stock.adobe.com

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