Die Betrieblichen Vorsorgekassen verwalten und veranlagen die Beiträge zur betrieblichen Vorsorge. Seit 2003 ersetzen sie – als Abfertigung-Neu – das Abfertigungssystem-Alt. GrECo vergleicht die Performance der acht Betrieblichen Vorsorgekassen in Österreich. Die jährliche Marktstudie wird vom GrECo Health & Benefits Consulting-Team erstellt und soll Unternehmen helfen, sich für die passende Vorsorgekasse zu entscheiden.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 13.05.2022
„Viele Unternehmen zahlen einen fixen Prozentsatz der Bruttolöhne in ihre Vorsorgekasse ein und wissen gar nicht, wie sie sich entwickelt. Dank unserer Marktstudie erhalten sie einen Überblick und können mit unserer Unterstützung auch rasch und einfach den Anbieter wechseln“, sagt Dipl. BW Andreas Schmitt, Vorstand bei GrECo International AG und verantwortlich für den Bereich Risiko- & Versicherungstechnik.
2021: solides Ergebnis für die Betrieblichen Vorsorgekassen
2021 schlossen die Betrieblichen Vorsorgekassen – unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und den innenpolitischen Krisen – mit einer durchschnittlichen Performance von 4% positiv ab. Das ist ein solides Ergebnis, liegt aber deutlich unter der langfristigen Performance-Annahme, die ein Plus von 6% vorsieht. Überdurchschnittlich gut schnitten jene Anbieter ab, die auf eine höhere Aktienquote setzten und somit auch ein höheres Veranlagungsrisiko in Kauf nahmen, allen voran die APK und Valida.
Aktuell werden knapp 4 Millionen Menschen in Österreich von den Vorsorgekassen betreut, das sind rund 80% der Erwerbstätigen. Das verwaltete Vermögen ist von 14,5 Mrd. Euro im Jahr 2020 auf 16,3 Mrd. Euro im Jahr 2021 gestiegen.
Die Aussichten für 2022 sind nicht sehr aufmunternd, so GrECo. Mit dem Krieg in der Ukraine hat die Unsicherheit eine neue Dimension erreicht. Eine weitere offene Frage ist die hohe Inflation. Angesichts dieser volatilen Lage brauchen die Vorsorgekassen gute und verlässliche Absicherungsstrategien, um an die Performance von 2021 anzuschließen.
2021: Harter Markt prägt das Versicherungsgeschehen
2021 war für die Branche stark von der Pandemie geprägt. Die Versicherer mussten hohe Entschädigungen für abgesagte Großveranstaltungen leisten. Parallel dazu wurde der Markt immer härter. Der jahrelange Abwärtstrend bei den Prämien verkehrte sich ins Gegenteil und die Prämien klettern nun steil nach oben. Es wird zunehmend schwieriger, ausreichend Deckungskapazitäten einzukaufen.
Der Klimawandel mit immer häufigeren Großschadenereignissen sowie Cyberbedrohungen tragen neben der unsicheren Gesamtlage ebenfalls zur Marktverhärtung bei.
GrEco Ergebnisse 2021 und Rückzug aus Russland
GrECo erzielte im Jahr 2021 ein Umsatz-, Ergebnis- und Prämienplus. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg auf 107,7 Mio. Euro nach 100,1 Mio. Euro im Jahr davor, das Betriebsergebnis auf 14,9 (nach 12,2) Mio. Euro und das Prämienvolumen auf 933 (nach 867) Mio. Euro.
GrECo ist seit 32 Jahren in Ost- und Zentraleuropa aktiv und hat im Herbst 2021 den ungarischen Risiko- und Versicherungsberater MAI CEE Ltd. übernommen. MAI ist in 13 zentral- und osteuropäischen Ländern tätig und betreut 15.000 Firmenklienten. Das fusionierte Unternehmen umfasst 1.180 Mitarbeiter:innen in 18 Ländern und 61 Niederlassungen. Bei der Übernahme handelt es sich auch um die größte Firmenübernahme in der Geschichte von GrECo. Das Prämienvolumen des Konzerns erhöht sich dadurch auf über 1 Mrd. Euro, der konsolidierte Umsatz steigt auf 124 Mio. Euro.
Im März 2022 trat GrECo nach 24 Jahren den Rückzug aus Russland an. Nach Ausbruch des Krieges hat das Unternehmen rasch die Konsequenzen gezogen und die Niederlassung an das lokale Management übertragen, das die Kontinuität sicherstellen wird. „Die Verletzung von Menschenrechten steht im scharfen Widerspruch zu unseren Werten. Wir unterstützen uneingeschränkt die Forderung nach sofortiger Beendigung des Krieges“, so Ing. Friedrich Neubrand CEO der GrECo International Holding AG.
Etliche Mitarbeiter:innen der ukrainischen GrECo-Niederlassung befinden sich mittlerweile in Wien. GrECo hat mit Unterstützung des gesamten Teams für alle geflüchteten GrECo-Beschäftigten Unterkünfte organisiert.
Zu Änderungen kommt es 2023 an der Führungsspitze der GrECo Gruppe: KR Friedrich Neubrand zieht sich mit 82 Jahren aus dem Aufsichtsrat zurück, sein Sohn Friedrich Neubrand jun. wechselt vom Vorstand in den Aufsichtsrat.
Foto oben: v.l.n.r.: Akad. Vkfm. Christoph Repolust, Vorstand GrECo International AG; Ing. Friedrich Neubrand CEO der GrECo International Holding AG; Dipl. BW Andreas Schmitt, Vorstand bei GrECo International AG; © GrECo
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