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Immer mehr FinTechs geben auf

Immer mehr FinTechs geben auf

03. Juli 2019

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3 Min. Lesezeit

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News-Studien

FinTechs schießen seit einigen Jahren wie Pilze aus dem Boden. Gleichzeitig verschwinden viele wieder von der Bildfläche, zeigt der aktuelle „FinTech-Kooperationsradar“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Daraus lassen sich auch Kriterien für Kooperationen ableiten.

Andreas Richter

Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 03.07.2019

Während einzelne Startups immer größer werden, geben viele andere oft unbemerkt auf. So haben laut aktuellem FinTech-Kooperationsradar seit 2011 insgesamt 233 Finanz-Startups in Deutschland ihr Geschäft eingestellt. 2017 stieg die Zahl der Geschäftseinstellungen rasant auf 62 an. Im Jahr darauf verschwanden schon 74 FinTechs, heuer waren es bis Ende Mai bereits 34 – so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt.

Finanz-Startups, die ihre Geschäfte einstellen, sind demnach im Schnitt knapp vier Jahre alt. Auf die Gründungseuphorie 2015 und 2016 folgte also eine Schließungswelle, die seit gut zwei Jahren anhält. 48% der gescheiterten FinTechs wandten sich mit ihren Produkten und Services direkt an Endkunden. 44% verfolgten ein B2B-Geschäftsmodell, bei acht Prozent war keine klare Zuordnung möglich.

Allein 70 der 233 gescheiterten FinTechs waren im Bereich „Finanzierung“ tätig. Bei 53 handelte es sich um sogenannte Proptechs (also Finanz-Start-ups mit Bezug zur Immobilienbranche), gefolgt von Payment-Firmen (29) und InsurTechs (22). Im Investmentsegment – wozu zum Beispiel sogenannte Robo-Advisor gehören – verzeichnet die PwC-Studie 20 Geschäftseinstellungen. Elf verschwundene FinTechs hatten sich auf Dienstleistungen rund um den Bitcoin oder die Blockchain spezialisiert.

Vorsicht bei der Partnerwahl

„Natürlich lassen sich aus den Zahlen keine generellen Vorhersagen ableiten, welche FinTechs scheitern und welche nicht“, sagt PwC-Experte Demgensky. Allerdings lasse sich das eine oder andere Muster erkennen. Dass die Zahlen 2017 so plötzlich anstiegen, deute zum Beispiel darauf hin, dass unter den gescheiterten Firmen viele Me-too-FinTechs seien, „die irgendwann 2013 oder 2014 auf den Zug aufspringen wollten – und dann feststellen mussten, dass es in ihrem Segment schon Wettbewerber gibt, die schlicht früher dran waren“, so Demgensky.

Eine weitere Auffälligkeit: In nur elf Prozent der verschwundenen FinTechs hatte nachweislich eine Venture-Capital-Firma investiert. „Wenn Banken oder Versicherer einen potenziellen Partner prüfen, gilt es naturgemäß sehr viele Kriterien zu beachten“, so Sascha Demgensky. „Eines davon sollte in jedem Fall sein: Wer hat in das FinTech investiert – Profis, oder doch Family und Friends? Darüber hinaus kann ein Anhaltspunkt für eine aussichtsreiche Kooperation sein, wenn ein Start-up bereits mehr als fünf Jahre besteht und damit seine Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt hat.“ 

Bild: ©kentoh - stock.adobe.com

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