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Mitarbeiterbindung und Gewinnung mittels Cafeteria Modell

Mitarbeiterbindung und Gewinnung mittels Cafeteria Modell

08. November 2021

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6 Min. Lesezeit

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News-Management & Wissen

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Der demografischen Wandel gilt als einer der Ursachen, denn dadurch werden künftig mehr Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben ausscheiden als junge Arbeitnehmer nachrücken. Seit 2019 beginnt die Zahl der 20–60-jährigen Österreicher wieder zu schrumpfen.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.11.2021

Von Dipl-Ing. Marcel Hutterer ,Moser Danler & Partner GmbH & Co KG Betriebliche Vorsorge, und Dr. Heimo Czepl, Czepl & Partner GmbH & Co KG Steuer- und Unternehmensberatung

Auch die Digitalisierung der Wirtschaft (Arbeit 4.0) trägt zum künftigen Fachkräftemangel bei. Neue Berufe entstehen und viele werden verschwinden.

Eine Maßnahme ist es mittels Anreizsystemen bestehende Mitarbeiter zu binden und zu motivieren. Des Weiteren sollen aber auch frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen und umgesetzt werden, damit die natürliche Fluktuation kompensiert werden kann. Hierzu gilt es gute Fachkräfte zu gewinnen, beispielsweise durch ein flexibles Anreizsystem für Mitarbeiter, mit dem man sich der Konkurrenz gegenüber im sogenannten „War for Talents“ (Kampf um künftige Fachkräfte) einen Vorteil verschaffen kann.

Die Fachkraft von heute muss begeistert werden

Immer weniger am Arbeitsmarkt verfügbare Fachkräfte werden von immer mehr Unternehmen umworben. Um hier als Unternehmer erfolgreich Mitarbeiter gewinnen zu können, muss aktiv und mit neuesten Methoden geworben werden. Ein moderner Mitarbeiter will nicht nur ein gutes Gehalt. Er möchte ein Teil der Unternehmenskultur sein und es leben. Viele entscheidende Erfolgsfaktoren steuern somit zur Attraktivität und Mitarbeiterzufriedenheit bei. In mittelständischen Unternehmen gelten beispielsweise flache Hierarchien, die Möglichkeit schnell Verantwortung zu übernehmen und große Gestaltungsräume als Vorteile. Diese und viele weitere Vorteile des Unternehmens sollen der möglichen Fachkraft aber auch aktiv präsentiert werden. Zusätzlich sollte das Image durch Benefits also Zusatzleistungen, beispielsweise anhand das Cafeteria Modells, aufgebessert werden und einen Mehrwert für den Mitarbeiter bieten.

Der Schlüssel in der Mitarbeiterbindung liegt in der Mitarbeiterzufriedenheit

Doch alle Generationen haben verschiedenste Bedürfnisse und Motivatoren. Die Generation Y (1980–1993) beispielsweise will eine abwechslungsreiche und sinngebende Arbeit. Auch die Selbstverwirklichung steht hier an oberster Stelle. Des Weiteren ist für die Generation Y nicht nur „Work-Life-Balance“, also das Gleichgewicht zwischen Freizeit und Arbeitsleben, wichtig. Sondern auch die Möglichkeit private Angelegenheiten in der Arbeitszeit zu erledigen. Dafür ist man auch dazu bereit in der Freizeit zu arbeiten. Die Generation Z (ab 1994), also die heutige Jugend differenziert wieder mehr zwischen Arbeit und Freizeit. Hier wird der Arbeitslaptop in der Freizeit ungern eingeschaltet. Weiters hat der Drang nach Wohlstand und Nachhaltigkeit bei der Generation Z höchste Priorität. Auch die Sorge um die Zukunft wird wieder deutlich größer.

Cafeteria Modell

Somit gilt es sowohl für die Generation Y und besonders aber für die heutigen Jugendlichen und künftigen Fachkräfte, welche ins Berufsleben eintreten flexible Anreizsystem zu schaffen. Das Cafeteria Modell greift genau diese Thematik auf. Der grundlegende Gedanke hinter dem Modell ist eine flexiblere Gestaltung der Vergütungsmethoden für JEDEN Mitarbeiter. Vorteile bieten sich sowohl für Jung und Alt, Singles und Familienmenschen, aber genauso für den Arbeitgeber an. Denn am modernen globalen Arbeitsmarkt reicht eine überdurchschnittliche Lohnerhöhung schon lange nicht mehr aus, um seine Mitarbeiter zu motivieren und zu binden. Neben dem Basislohn soll sich jeder Mitarbeiter aus einem Pool von Zusatzleistungen seine für sich optimalen Prämien und Leistungen auswählen. Daher kommt auch der Begriff des Cafeteria Modells, da der Mitarbeiter frei aus einer gewissen Anzahl an Angeboten wählen kann, jedoch mit seinem Budget begrenzt ist. Wieviel und in welchem Verhältnis von den einzelnen Prämien zueinander gewählt werden kann, wird individuell vom Unternehmen fürs Unternehmen oder für den einzelnen Mitarbeiter festgelegt.

Die Betriebliche Vorsorge als Teil des Cafeteria Modells

Die Beratungspraxis zeigt, dass sich in den letzten Jahren die betriebliche Vorsorge sowohl bei Mitarbeitern wie auch Unternehmern immer größerer Beliebtheit erfreut. Dies ist zum einem dem Mangel an qualifizierten und motivierten Arbeitskräften geschuldet, steht aber naturgemäß auch im Zusammenhang mit der vom Gesetzgeber vorgesehenen, sozialversicherungs- und teils steuerlichen Begünstigung je Mitarbeiter.

Neben der vielseits bekannten Zukunftssicherung nach § 3 Abs. 1Zi. 15 lit. a EStG in Höhe von 300 Euro p.a. gewinnen vor allem die Mitarbeiterbeteiligung (§ 3 Abs. 1Zi. 15 lit. b EStG, 3.000 Euro) als Bonus und die beitragsorientierte Pensionszusage als Bindungsinstrument an Bedeutung.

Die volle Wirksamkeit erreicht die betriebliche Vorsorge, wenn die einzelnen Lösungen auf den Bedarf des Unternehmens und der Mitarbeiter abgestimmt und kombiniert werden.

Foto oben v.l.n.r.: Dipl-Ing. Marcel Hutterer ,Moser Danler & Partner GmbH & Co KG Betriebliche Vorsorge, und Dr. Heimo Czepl, Czepl & Partner GmbH & Co KG Steuer- und Unternehmensberatung

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