Der Österreichische Versicherungsmaklerring (ÖVM) fordert eine umfassende Reform des Katastrophenfonds. Statt sich ausschließlich auf staatliche Hilfe zu verlassen, sollen private Versicherer stärker in das Katastrophenmanagement eingebunden werden. Der ÖVM plädiert für eine Kombination aus öffentlichen und privaten Mitteln sowie eine verpflichtende Elementarversicherung, um Schäden besser vorzubeugen und schneller zu entschädigen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 18.09.2024
In Anbetracht der zunehmenden Extremwetterereignisse, die sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinden und die Wirtschaft betreffen, sieht der ÖVM den aktuellen Katastrophenfonds als unzureichend an: Der Fonds sei bürokratisch, wenig flexibel und decke nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten ab. Zudem komme er erst nach Eintreten eines Schadens zum Einsatz und biete keine Anreize für Präventionsmaßnahmen. Viele Betroffene warten monatelang auf Entschädigungen, die meist nur einen kleinen Teil des Schadens ausgleichen. Da auf Leistungen aus dem Fonds kein Rechtsanspruch besteht, führe dies zu Unsicherheiten bei den Betroffenen.
Forderungen des ÖVM
Der ÖVM fordert daher eine Reform, die öffentliche und private Mittel kombiniert und einen stärkeren Fokus auf Prävention legt. Eine verpflichtende Elementarversicherung für Haushalte könnte den Katastrophenfonds entlasten und eine schnellere sowie umfassendere Entschädigung gewährleisten. In Ländern wie Spanien, der Schweiz und Belgien hat sich dieses Modell bereits bewährt.
Vorteile einer Reform
Private Versicherer könnten durch ihre Expertise in Risikoeinschätzungen und Präventionsmaßnahmen zur Verbesserung beitragen und neue Standards setzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Versicherungswirtschaft könnte die Transparenz und Kundenorientierung erhöhen und die Kosten für den Einzelnen senken.
ÖVM-Präsident Mag. Alexander Gimborn:
"Wenn wir die Kraft des Wassers respektieren und gemeinsam handeln, schützen wir nicht nur unser Eigentum, sondern auch das Wohl unserer Gemeinschaft."
Es gehe nicht nur darum, Schäden nachträglich zu reparieren, sondern vor allem darum, sie von vornherein zu verhindern. Investitionen in Prävention und Risikomanagement seien laut dem ÖVM-Präsidenten auf lange Sicht günstiger und effektiver als die bloße Auszahlung von Schadensersatz.
Foto oben: ÖVM-Präsident Mag. Alexander Gimborn
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