Der Weg zur einheitlichen Schnittstelle zwischen Versicherern und Vermittlern dürfe nicht länger durch Lagerdenken und gegenseitige Blockaden verhindert werden – so das Fazit des AssCompact IT Roundtables.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 25.02.2016
AssCompact Herausgeber Franz Waghubinger eröffnete die Präsentation der Studie „EDV und IT im Maklerbüro“ mit einem Vergleich: Angenommen, ein Kunde kommt zu seiner Bank und verlangt nach seinem Kontoauszug. Der Bankmitarbeiter antwortet: „Da muss ich noch ein paar Sachen recherchieren, ich schicke Ihnen den Auszug nächste Woche zu!“ Würden Sie da als Kunde nicht überlegen, die Bank zu wechseln? Viele Maklerkolleginnen und -kollegen seien aber genau in der Situation, von einem funktionierenden flächendeckenden Datentransfer in beide Richtungen sei die Branche noch weit entfernt.
Mehrfacheingaben müssen ein Ende haben
Das unterstreicht die AssCompact IT Studie 2016: Vier von fünf Befragten sehen ihre Kundenverwaltung als zentrale „Schnittstelle“ zu allen ihren Online-Aktivitäten und wünschen sich einen bidirektionalen Datentransfer. Denn die doppelte Eingabe im eigenen Kundenverwaltungsprogramm und auf der Plattform der Versicherer nervt die Makler ebenso wie die vielen unterschiedlichen VU-Portale mit unterschiedlichen Logins.
Vorhandene Schnittstellen optimieren oder neue Lösungen finden?
Was braucht die Branche, um zu einem einheitlichen bidirektionalen Datentransfer zu kommen? Die präsentierten Lösungsansätze waren so vielfältig wie die Teilnehmerliste des Roundtables, der Vertreter von Versicherern, Software-Anbietern und Maklern an einen Tisch brachte: Am einen Ende der Skala der Appell von TOGETHER Internet Services-Geschäftsführer Mag. Alexander Petzmann, die schon bestehenden Schnittstellen zu optimieren und stärker zu nutzen, am anderen Ende der Aufruf von BiPRO Sprecher Dr. Philip Steiner, bei der Einrichtung einer unabhängigen Schnittstellenlösung auf zehn Jahre Erfahrung in Prozessoptimierung durch BiPRO aufzubauen und dieses Know-how mit den österreichischen Spezifika zu verbinden.
Neutral, flächendeckend und bidirektional
Nach drei Stunden angeregter und teils emotional geführter Diskussion kristallisierten sich drei wesentliche Erkenntnisse heraus:
- Die Branche braucht eine „neutrale Anhängekupplung“, an die alle andocken können, wie sie die österreichische BiPRO-Initiative im Fokus hat.
- Der Österreichische Maklerdatensatz OMDS ist grundsätzlich okay – die Datenlieferungen müssen jedoch einheitlich sein, die Bestückung durch die Teilnehmer muss intensiviert und das Informationsdefizit bei (potenziellen) Nutzern abgebaut werden.
- Der bidirektionale Datentransfer – Stichwort Antrag aus dem Maklerverwaltungsprogramm direkt zum Versicherer, Polizze vom Versicherer direkt retour – muss forciert werden.
Einen ausführlichen Bericht über den AssCompact IT Roundtable lesen Sie in der April-Ausgabe, weitere Statements in Ihrem AssCompact Newsletter. AssCompact wird sich 2016 verstärkt dem Thema IT widmen und über die aktuell entstehenden Initiativen berichten.
Rückblick:
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