Korbflechter oder Besenbinder sollte der blinden Osttiroler Andy Holzer werden, wenn es nach dem Berufsberater gegangen wäre. Geworden ist der 51-Jährige ein Ausnahme-Bergsteiger, der die Seven Summits und den Everest bezwang und als Autor und Vortragender in ganz Europa die Veranstaltungssäle füllt. Am Donnerstag öffnete er mit seinem packenden Vortrag dem Trendtag-Publikum die Augen.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 23.10.2017
Wie kann der Mensch die „Software“, die er vom Leben mitbekommen hat, optimal nutzen? Diese Frage stand im Fokus von Andy Holzers Vortrag, der zum Finale des AssCompact Trendtags noch einmal den Hauptkongress füllte.
Andy Holzers „Software“ war schadhaft: So wie seine um vier Jahre ältere Schwester blind ins 300-Seelen-Dorf Tristach hineingeboren, sahen „die Passanten“ im Dorf nur einen Lebensweg: Blindenschule in Wien und ein Brotberuf als Korbflechter oder Besenbinder.
Beispiellose Willenskraft
Doch die Eltern – der Vater Briefträger, die Mutter Textilverkäuferin – schieben die Kinder nicht nach Wien ab. Mit vier Jahren wünscht sich Andy Holzer Ski, lernt später wie andere Kinder Radfahren, besucht die Volks- und die Hauptschule, absolviert eine Lehre als Heilmasseur und findet Arbeit im Krankenhaus Lienz. Doch Andy Holzer will mehr. Der erfahrene Bergretter Hans Bruckner nimmt ihn mit auf eine Klettertour auf die große Sandspitze, den höchsten Gipfel der Lienzer Dolomiten. Das ist er Beginn einer bespiellosen Laufbahn als Alpinist, die ihn heuer auf den Mount Everest führte und zeigt, wozu der menschliche Wille im Stande ist.
Gebannt erlebt das Publikum mit, wie Andy Holzer die Südwand des Preußturms (VII-) der „Drei Zinnen“ bezwingt – mit dem beidseitig beinamputierte US-Amerikaner Hugh Herr und dem ebenfalls blinden US-Kollegen Erik Weihenmayer („No Barriers“) als Seilgefährten. Andy Holzers Fazit: „Uns sind keine Grenzen gesetzt, außer in unserem Denken!“
„Erste Versicherung waren mein Vater und meine Mutter“
Der sympathische Osttiroler hatte aber auch eine spezielle Botschaft für das Trendtag Publikum: „Meine erste Versicherung waren mein Vater und meine Mutter, da bin ich schnell draufgekommen, dass nicht alles im Versicherungsschutz enthalten ist! Ihr habt es in der Hand, den Menschen das abzusichern, was ihnen wertvoll ist. Es ist aber auch wichtig, den Leuten zu sagen, dass der Versicherungsschutz nicht überall greift!“
Einen Video-Rückblick auf den 11. AssCompact Trendtag finden Sie hier. Weitere Fotos vom Trendtag sehen Sie auf dieser Fotostrecke. Statements von Ausstellern und Besuchern sowie eine Rückschau auf den Hauptkongress gibt es morgen bzw. übermorgen im AssCompact Newsletter.
Rückblick:
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