Mit 1. April dieses Jahres trat Christoph Kapfinger die Leitung für den Bereich Corporate & Affinity Österreich an. Seit 2010 für UNIQA tätig, leitete er zunächst den Bereich Versicherungstechnik und Services in der Landesdirektion Tirol und wechselte 2018 in das zentrale Corporate Team. Zuletzt leitete er den Bereich Kunde & Vertrieb Corporate. Im Interview spricht der ausgewiesene Versicherungsexperte über Daily Business und Zukunftspläne.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 11.12.2023
UNIQA weist im KMU-Bereich ein Wachstum von durchschnittlich 5% pro Jahr aus. „Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Angepasst an die Betriebsgröße bieten wir im KMU-Bereich schnelle, einfache und innovative Versicherungslösungen im Baukastensystem und individuelles Underwriting für Großbetriebe, vor allem im Industriesegment“, erklärt Kapfinger und ergänzt: „Darüber hinaus versichern wir Immobilien. Als Marktführerin in diesem Geschäftsfeld unterstützen wir Firmenkund:innen mit neuen Services wie Gebäudeschätzungen oder ESG-Zertifikaten. UNIQA ist auch eine der führenden Kunstversicherungen am europäischen Markt – mit starkem Fokus auf Österreich. Das Angebot umfasst verschiedenste Lösungen im Rahmen der Absicherung wertvoller Kunstgegenstände und begleitet Privatkund:innen ebenso wie große Museen und Ausstellungen.“
Schwerpunkte & Ausbaumöglichkeiten?
Zurzeit arbeite UNIQA laut Kapfinger an neuen Serviceleistungen im KMU-Bereich: „Was wir im Bereich Retail schon viele Jahre sehr erfolgreich anbieten, ist die UNIQA Unwetterwarnung. Ein ähnliches Service entwickeln wir gerade für Firmenkund:innen, das in Form von digitalen Tools ab Mitte 2024 zur Verfügung stehen wird. So ist es auch für Unternehmer:innen zukünftig möglich, rechtzeitig Vorkehrungen gegen Unwetterschäden zu treffen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Bewertung und Einschätzung des Risikos. Erleidet beispielsweise ein Betrieb Maschinenbruch, steht die Produktion unter Umständen still und das führt zu erheblichen Ausfällen. In Österreich haben immer noch viele Unternehmen keine Betriebsunterbrechungsversicherung. Hier wollen wir noch aktiver werden und unsere KMU-Kund:innen jährlich besuchen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu evaluieren. Wir begleiten unsere Unternehmenskund:innen partnerschaftlich und legen großen Wert auf persönlichen Kontakt.“
Außerdem sei der Ausbau von Affinity Lösungen ein wichtiger Schwerpunkt. „UNIQA hat im Laufe von Jahren viel Erfahrung in diesem Segment gesammelt – von der analogen Version mit persönlicher Beratung vor Ort bis hin zur völlig digitalen Lösung per WebApp. Diese jüngste Entwicklung von UNIQA ermöglicht es unseren Kund:innen mit nur wenigen Klicks auf dem Smartphone eine Versicherung abzuschließen und sofort die Polizze zu erhalten. Auf Basis der skalierbaren Affinity-Lösungen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, in diesem Segment langfristig erfolgreiche Partnerschaften aufzubauen“, informiert Kapfinger.
Betrieblichen Vorsorge: Von der Versorgung zur Prävention
Für Kapfinger beschränke sich die betriebliche Vorsorge nicht mehr nur auf ein reines Versicherungsangebot für Unternehmen zur Kranken-, Unfall- und Lebensversicherung, sondern man müsse umdenken, von der reinen Versorgung in Richtung Prävention. „So werden Gesundheitsangebote von Arbeitgeber:innen immer relevanter. Rund 60% der Arbeitnehmer:innen finden Arbeitgeber:innen mit betrieblichem Gesundheitsangebot attraktiver als solche ohne. Zusammengefasst unter dem Begriff ‚Employee Benefits‘ können sie ein entscheidender Faktor sein, wenn Bewerber:innen mehrere Stellenangebote in Betracht ziehen. Sie leisten auch einen Beitrag, die Produktivität, das Engagement und die Mitarbeiterbindung zu verbessern. Exakt hier spielt Mavie mit innovativen Konzepten für Corporate-Health-Lösungen eine wichtige Rolle. Die kundenzentrierten Lösungen für Diagnostik, physische und mentale Gesundheit sowie Ernährung stehen bereits 150 Unternehmen mit 120.000 Mitarbeitenden zur Verfügung. „
Nachhaltigkeit: Ein MUSS für alle Unternehmen
Nachhaltige Unternehmensversicherung sei laut Kapfinger ein wichtiges Thema in der UNIQA Gesamtstrategie: „Wir unterstützen Firmenkund:innen bei der Bewältigung von klimawandelbezogenen Risiken und ihrem wirtschaftlichen Erfolg. Sämtliche Branchen sind einem hohen Druck hinsichtlich Nachhaltigkeit ausgesetzt. UNIQA sieht sich in der Verantwortung, diesen zu übersetzen, damit Unternehmen ihre nachhaltige Entwicklung auf das erforderliche Niveau anpassen können.“
In den kommenden Jahren werde UNIQA außerdem in einen unterstützenden Dialog mit stark emittierenden Industriekund:innen treten, berichtet Karpfinger: „Auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) monitort UNIQA bezogen auf nachhaltiges Wirtschaften. Geplant sind Partnerschaften und Engagement-Aktivitäten, beispielsweise branchenspezifische Veranstaltungen zu ESG-Verpflichtungen oder Einladungen zu risikobezogenen Bildungsaktivitäten, die sowohl relevantere Daten zum ökologischen Fußabdruck von KMU-Kund:innen liefern, als diesen auch die erwartete Unterstützung in ihrer Nachhaltigkeitsentwicklung bieten.“
UNIQA arbeite ebenfalls an Versicherungslösungen, um kreislaufwirtschaftliche Prozesse zu unterstützen. „ Dabei handelt es sich um ein wirtschaftliches Konzept, das darauf abzielt, Ressourcen effizienter zu nutzen, Abfälle zu reduzieren und die Umweltauswirkungen der Produktion und des Konsums zu minimieren – zu unterstützen. Die kommenden Jahre werden von neuen Produktkomponenten und interessanten Partnerschaften geprägt sein“, erläutert Kapfinger.
Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Dezember-Ausgabe!
Foto oben: Christoph Kapfinger, Leiter für den Bereich Corporate & Affinity, UNIQA Österreich
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