Die Vienna Insurance Group (VIG) konnte im ersten Quartal 2023 die verrechneten Prämien gemäß IFRS 4 gegenüber dem Vorjahresquartal um 12,1% auf 3.871 Mio. Euro steigern. Für das Gesamtjahr 2023 bleibt die VIG trotz zahlreicher ökonomischer und geopolitischer Unsicherheitsfaktoren vorsichtig optimistisch und strebt weiterhin eine positive operative Performance an.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 31.05.2023
Im ersten Quartal konnte die VIG-Gruppe ein Gesamtprämienvolumen von 3.871 Mio. Euro erwirtschaften. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 12,1%. Die Steigerung ist sowohl durch eine sehr gute Geschäftsentwicklung in den CEE-Märkten als auch auf die Erstkonsolidierung der erworbenen Gesellschaften der Aegon-Gruppe in Ungarn und der Türkei zurückzuführen. Ohne Erstkonsolidierung dieser Gesellschaften beträgt die Prämiensteigerung 7,1%. In allen Segmenten der VIG (Österreich, Tschechische Republik, Polen, Erweiterte CEE, Spezialmärkte und Gruppenfunktionen) wurde ein Prämienplus erzielt.
Das Prämienplus in Österreich von 2,1% auf 1.400 Mio. Euro und in der Tschechischen Republik von 7,1% auf 624 Mio. Euro ist vor allem auf das Wachstum in der Sachversicherung und der Krankenversicherung zurückzuführen. In Polen waren die Wachstumstreiber die Sparten Kfz-Kaskoversicherung, Sachversicherung und die Einmalerläge in der Lebensversicherung. Polen verzeichnet ein Prämienplus von 14,6% auf 386 Mio. Euro. Im Segment Erweiterte CEE (Albanien inkl. Kosovo, Baltikum, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine und Ungarn) resultiert das Prämienplus von 16,5% auf 1.038 Mio. Euro unter anderem aus dem Baltikum und der Erstkonsolidierung der erworbenen Aegon-Gesellschaft in Ungarn. Im Segment Spezialmärkte (Deutschland, Liechtenstein, Georgien und Türkei) ist der Prämienanstieg von 85,1% auf 282 Mio. Euro fast ausschließlich auf die Türkei zurückzuführen, sowohl durch die Erstkonsolidierung der vormaligen Aegon-Gesellschaft Viennalife als auch durch eine Prämienentwicklung der bestehenden VIG-Gesellschaft Ray Sigorta. Der Zuwachs beim Prämienvolumen im Segment Gruppenfunktionen um 11,6% auf 736 Mio. Euro ist vorrangig durch die positive Prämienentwicklung in der Rückversicherungsgesellschaft VIG Re bedingt.
Sämtliche oben angeführten Zahlen und Vergleiche beruhen noch auf der verrechneten Prämie gemäß IFRS 4. Die VIG-Gruppe wird erstmals zum 1. Halbjahr 2023 Finanzzahlen gemäß IFRS 17/9 veröffentlichen.
Die Solvabilitätsquote der Gruppe zum Ende des ersten Quartals 2023 beträgt 284% (inklusive Übergangsmaßnahmen) und konnte im Vergleich zum Jahresende 2022 mit 280% gehalten werden.
Positive operative Performance für 2023 angestrebt
Das Geschäftsjahr 2023 bleibt von beachtlichen Unsicherheitsfaktoren begleitet, allen voran dem Krieg in der Ukraine, dessen Entwicklung weiterhin nicht abschätzbar ist und dessen Auswirkungen für alle Branchen spürbar bleiben. Auch die Inflation, die weiterhin auf einem hohen Niveau verbleibt, wird die zukünftige Geschäftsentwicklung beeinflussen. Sinkende Realeinkommen trotz Inflationsanpassungen könnten zu einer zum Teil abgeschwächten Nachfrage nach Versicherungsabdeckung bei den Konsumenten führen. Die VIG-Gruppe sieht sich auch weiterhin einem volatilen Kapitalmarkt ausgesetzt. Verschärft hat sich die Situation am Arbeitsmarkt. Der Mangel, ausreichend und geeignete Arbeitskräfte zu finden, wirkt sich nahezu auf alle Wirtschaftszweige und Branchen aus.
Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group:
"Die makroökonomischen Entwicklungen stellen Herausforderungen für uns dar, denen wir weitgehend mit operativen und strategischen Maßnahmen begegnen können. Bei all diesen Herausforderungen kommt uns unsere ausgezeichnete Kapitalausstattung und die Diversität in Bezug auf Regionen, Produkte und Vertriebswege zugute. Positiv stimmen uns die aktuellen Prognosen zum Wirtschaftswachstum für unseren Kernmarkt. Trotz des Krieges in der Ukraine zeigen sich die Volkswirtschaften in der CEE-Region resilient. Auch wenn wir in dieser Region ein abgeschwächtes Wirtschaftswachstum vorfinden, erwarten wir insgesamt für 2023 ein stärkeres Wachstum als in der Eurozone. Die VIG-Gruppe strebt für 2023 auf jeden Fall eine positive operative Performance an."
Foto oben: Elisabeth Stadler, Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group
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