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VIG-Vorstand: „Risiken kann man nicht immer mit einer Checkliste abhaken“

VIG-Vorstand: „Risiken kann man nicht immer mit einer Checkliste abhaken“

03. Oktober 2018

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3 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Cyberkriminalität und Regulierung bergen erhebliche Risiken für Unternehmen. Wie Makler und Versicherer damit umgehen sollten und warum eine „zu schematische“ Risikoanalyse gefährlich ist, erklärt VIG-Vorstand Mag. Peter Höfinger im Interview mit AssCompact.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 03.10.2018

Cyberrisiken sind derzeit viel diskutiert. Doch wie groß ist die Bedrohung für Gewerbekunden wirklich? Das hänge von der Größe der Unternehmens ab, so Peter Höfinger (l.), Vorstand Vienna Insurance Group (VIG), im Interview mit AssCompact-Herausgeber Franz Waghubinger (r.). „Großunternehmen investieren signifikant Geld in ihre IT-Sicherheit, den Standard ihrer IT-Architektur und in entsprechendes Personal.“ Daher seien sie Cybergefahren „höchstwahrscheinlich“ weniger ausgesetzt als Klein- und Mittelbetriebe. „Wenn man sich aber ansieht, wie auch KMU heute schon vernetzt sind und wie sie das Internet nicht nur als Kommunikations- sondern auch als Vertriebskanal nutzen, dann sehen wir eine Exponierung, die oft nicht ausreichend wahrgenommen wird. Insofern ist die Bedrohung für KMU signifikant höher als für Großunternehmen.“

Persönliche Haftung wird unterschätzt

Auch mit der zunehmenden Regulierung sind nicht unerhebliche Risiken für Gewerbekunden verbunden. „Zum einen muss ein Unternehmer darauf achten, vor lauter Regulierung seine unternehmerische Fähigkeit nicht zu verlieren“, so Höfinger. Versicherungsrelevant seien vor allem Reputationsrisiken und die persönliche Haftung des Geschäftsführers oder Managers bei Nichteinhaltung von Regulatorik. „Das ist in dieser Form vielen möglicherweise nicht bewusst.“

Häufig „zu schematischer Vorgang“

Was braucht man, um im Gewerbegeschäft erfolgreich zu sein? „Nicht nur die Makler, sondern auch wir als Versicherer müssen das Geschäftsmodell unseres Kunden verstehen. Ansonsten können wir ihn nicht adäquat beraten. Bei der Unterschiedlichkeit unserer Kunden ist das nicht immer ganz einfach.“

Einer der häufigsten Fehler in der Risikoanalyse sei ein „zu schematischer Vorgang“, so Höfinger. „Wenn man mit einer Checkliste zum Kunden geht, die man dann Punkt für Punkt abhakt, hat man die wirklich relevanten Risiken höchstwahrscheinlich nicht diskutiert. Ein Eigentümer oder Geschäftsführer eines Unternehmens ist sehr stark in seine operativen Tagesthemen verhaftet.“ Daher müsse man ihm in einer gemeinsamen Diskussion seine Risiken bewusst machen. „Das kann man nicht immer mit einer Checkliste abhaken. Wir müssen offene Fragen stellen und zuhören.“

„Im größeren Gewerbegeschäft bleibt Individualität“

Ein bewusstes Gegengewicht zum Trend der zunehmenden Standardisierung von Versicherungsprodukten? Mit modularen Produkten ist individueller Versicherungsschutz laut Höfinger durchaus machbar. „Wenn der Kunde eine gewisse Komplexität hat, ist er bei uns ohnehin im individuellen Underwriting. Im größeren Gewerbegeschäft wird die Individualität auch weiterhin bestehen bleiben.“

Das gesamte Interview erscheint in der AssCompact Oktober-Ausgabe.

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