Das EZB-Anleihekaufprogramm, das bis September 2016 laufen soll, schwächt den Euro, beflügelt Exporte und stärkt den europäischen Anleihemarkt.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 12.05.2015
Das EZB-Anleihekaufprogramm, das bis September 2016 laufen soll, schwächt den Euro, beflügelt Exporte und stärkt den europäischen Anleihemarkt.
Deutschland profitiert aufgrund der Größe innerhalb der EU absolut am stärksten vom Ankaufprogramm, obwohl gerade Deutschland, ob niedriger Zinsen und niedrigem Finanzierungsbedarf, am wenigsten darauf angewiesen ist. Dazu David Simner, Rentenfondsmanager bei Fidelity: „Um den Markt nicht zu verzerren, müssen die Anleihekäufe bekanntlich dem Anteil eines jeden Eurolandes am EZB-Kapital entsprechen. Deshalb ist Deutschland der größte Empfänger der Anleihekäufe. Doch wegen seines ausgeglichenen Haushalts erwarten wir, dass das Angebot an deutschen Staatsanleihen weiter zurückgehen wird.“
Dieser Rückgang des Anleiheangebots sollte auch in Zukunft die Renditen auf enorm niedrigen Niveau halten. Solange man mit niedrigen Zinsen rechnen kann, können Anleger getrost in langlaufenden Bonds investiert bleiben, drehen die Zinsen jedoch nach oben – egal ob nun wegen geänderter Erwartungen zum Griechenland-Exit oder zur Dauer des Anleihekaufprogramms – werden fix verzinste Anleihen schlagartig zu den großen Verlierern. Steigen die Zinsen, fallen die Kurse der Bestandsanleihen. Noch setzen Vermögensverwalter jedoch auf länger andauernde, niedrige Zinsen und expansive Notenbankpolitik. Auch die erwartete Zinserhöhung in den USA wird sich nach Ansicht vieler Analysten noch verzögern – Franklin Templeton rechnet erst ab 2016 mit einer Zinserhöhung durch die Fed.
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