Warum gerade Frauen eine private Altersvorsorge abschließen sollten, darüber wurde am 27. Jänner bei einer Online-Veranstaltung des Club alpha diskutiert.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 08.02.2021
Brigitta Schwarzer, Geschäftsführerin von INARA, und Astrid Valek, Leiterin Marketing bei HDI LEBEN und Vorstandsmitglied im Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ), präsentierten dazu Zahlen und Handlungsempfehlungen:
Schon jetzt schneiden Frauen bei der Pension deutlich schlechter ab als Männer, betonte INARA-Geschäftsführerin Brigitta Schwarzer. Während die durchschnittliche ASVG-Brutto-Pension für Frauen 1.085 Euro pro Monat beträgt, bekommen die Männer 1.811 Euro. Der Pension Gap macht also 40% aus und hat laut Astrid Valek, Leiterin Marketing bei HDI LEBEN und Vorstandsmitglied im Finanzmarketing Verband Österreich (FMVÖ), mehrere Gründe: Frauen gehen in Karenz, arbeiten Teilzeit, wählen schlechter bezahlte Berufe, haben Scheu vor dem Thema und priorisieren es nicht etc.
„Künftig rächt sich jedes Jahr Karenz oder Teilzeit bei der Pension“
Als Folge der Pensionsreform 2003 wird das Pensionsalter der Frauen schrittweise an jenes der Männer angeglichen. Außerdem steigt der Durchrechnungszeitraum bei der Pensionsberechnung bis 2028 auf 40 Jahre. Früher wurden für die Pensionsbemessung nur die 15 besten Jahre herangezogen. Für Schwarzer eine „Verletzung des Vertrauensgrundsatzes“ die vor allem Frauen benachteiligt. „Künftig rächt sich jedes Jahr Karenz oder Teilzeit bei der Pension. Frauen müssen sich deshalb noch besser überlegen, wie sie Kinder und Beruf unter einen Hut bringen,“ merkte Schwarzer an.
Valek rät Frauen dringend, sich einmal jährlich auf dem Pensionskonto zu informieren, welche Pensionsgutschriften sie bisher angesammelt haben und wie hoch ihre künftige Pension sein könnte. Zur Abdeckung der Pensionslücke eignen sich u. a. freiwillige Höherversicherung, Pensionssplitting mit dem Partner sowie Berufstätigkeit über das Regelpensionsalter hinaus. Wer sich für Teilzeit entscheidet, sollte zumindest 25 oder 30 Stunden arbeiten.
Versicherung ist die bessere Altersvorsorge
Das Sparbuch ist in Zeiten von Nullzinsen für die private Altersvorsorge ungeeignet. Valek rät vielmehr zum Abschluss einer Versicherung, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Sie deckt als einziges Produkt das Langlebigkeitsrisiko ab und ist steuerlich attraktiv. Je nach Sicherheitsdenken bzw. Risikoappetit kann man wählen: klassische oder fondsgebundene Lebensversicherung bzw. ein Hybridprodukt, das beide Varianten kombiniert.
Foto oben v.l.n.r.: Brigitta Schwarzer und Astrid Valek
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