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Zurich: „Wir wollen eine bessere Zukunft gestalten“

Zurich: „Wir wollen eine bessere Zukunft gestalten“

01. Juli 2022

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6 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Zurich CEO Andrea Stürmer, MSc MPA, und ihr Vorstandskollege Dr. Jochen Zöschg sprechen im Titelinterview über soziale Verantwortung, was hinter dem Sponsoring des Paralympics-Champions Walter Ablinger steckt und teilen ihre Sicht auf aktuelle Themen, die die Branche beschäftigen. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Titelinterview der AssCompact Juli-Ausgabe …

Mag. Peter Kalab

Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 01.07.2022

Frau Stürmer, was verstehen Sie unter „sozialer Verantwortung“?

Andrea Stürmer: Als Versicherer ist es unsere zentrale Aufgabe, Menschen die Sorgen um ihre Existenz abzunehmen. Unseren Kundinnen und Kunden geben wir die Sicherheit, dass sie im Fall des Falles finanziell abgesichert sind. Doch damit ist es für uns nicht getan. Bei Zurich verstehen wir uns als Teil der Gesellschaft. Daher sehen wir unseren Auftrag auch breiter: Als Zurich Gruppe wollen wir eines der verantwortungsvollsten und wirkungsvollsten Unternehmen weltweit sein. Und wir wollen eine bessere Zukunft gestalten, für uns alle. Für unsere Kundinnen und Kunden, für unsere Mitarbeitenden, für uns als Gesellschaft. Und natürlich auch für die nächste Generation.

Herr Zöschg, wie genau spüren Kundinnen und Kunden, dass Zurich es mit der sozialen Verantwortung ernst meint?

Jochen Zöschg: Sie spüren es hoffentlich bei jedem Kontakt mit uns. So haben wir etwa während der Lockdowns besonders viel Wert daraufgelegt, durchgängig und auf vielen Kanälen präsent zu sein. Wir hören ganz genau hin, welche Bedürfnisse unsere Kundinnen und Kunden haben. Unsere soziale Verantwortung spiegelt sich in dreifacher Hinsicht wider: Bei Produkten und Services rund um Prävention, bei Angeboten zur Existenzabsicherung und bei nachhaltiger Zukunftsvorsorge für die nachfolgende Generation. Im Leistungsfall ist es uns wichtig, einfühlsam und rasch zu handeln. So überweisen wir beispielsweise bei Unfällen mit schwerwiegenden Verletzungsfolgen kurzfristig Akontozahlungen. Geld, das zum Beispiel bei einem notwendigen Hausumbau kurzfristig benötigt wird. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen das sehr und auch die Prämierung, die wir für unsere Kundenorientierung erhalten, zeigen das.

Kommen wir nun zu einem anderen Thema. Die Branche steckt mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Wenn Sie auf fünf Jahre zurückblicken, was waren für Sie die größten Überraschungen, Frau Stürmer?

Andrea Stürmer: Überrascht hat mich am meisten, wie wenig vorhersehbar unsere Welt geworden ist. Die Häufigkeit und Schwere von Krisen wie der Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, den unterbrochenen Lieferketten, den steigenden Energiepreisen und der hohen Inflation sind Entwicklungen, die so sicher niemand geahnt hat. Unsere Aufgabe ist es, in diesen unsicheren Zeiten für unsere Kundinnen und Kunden da zu sein, die sich ändernde Risikolandschaft im Blick zu haben und Versicherungslösungen zu finden, die diese Entwicklungen berücksichtigen. Dabei stehen uns die schwierigsten Entwicklungen sicher noch bevor: Denn mit fortschreitendem Klimawandel werden uns möglicherweise in einigen Bereichen die Grenzen der Versicherbarkeit gewisser Risiken aufgezeigt werden. Als Branche werden wir hier gefordert sein, gemeinsam mit Politik und vielen gesellschaftlichen Akteuren adäquate Lösungen zu finden.

Herr Zöschg, und was ist Ihre Einschätzung der letzten fünf Jahre für den österreichischen Versicherungsmarkt?

Jochen Zöschg: Da hat sich sehr viel getan und daher möchte ich nur zwei Themenbereiche herausgreifen: Ein großes Thema, das alle beschäftigt, ist die Digitalisierung. Vor fünf Jahren haben sich viele in der Branche vor den Insurtechs gefürchtet. Jetzt wissen alle, wo der Nutzen der Digitalisierung liegt. Die Insurtechs haben ihren Platz gefunden und es sind viele Kooperationen entstanden. Innovationen der Start-Ups werden in die Abläufe von Versicherern integriert. Bei Zurich arbeiten wir beispielsweise in der bAV mit Finabro zusammen und können Begünstigten zusätzliche Services anbieten. Gleichzeitig hat uns die Pandemie gezeigt, dass das persönliche Gespräch weiterhin eine große Rolle spielt. Bei komplexen Themen wie Versicherungen braucht es Vertrauen, und das kann im persönlichen Kontakt am besten aufgebaut werden.

Welchen Stellenwert haben die digitalen Angebote für Kundinnen und Kunden?

Jochen Zöschg: Die Online-Präsenz ist gerade bei jüngeren Zielgruppen natürlich wichtig. Die Kundinnen und Kunden sind heute viel mehr bereit, manche Abläufe selbst in die Hand zu nehmen. Zum Beispiel, Auskünfte zum Vertrag direkt im Kundenportal nachzuschauen. Das bildet keinen Widerspruch mehr zur Leistung der Beraterinnen und Berater. Ganz im Gegenteil, das hilft auch ihnen. Denn sie können sich so auf den Kern der Beratung konzentrieren und mit dem Kunden gemeinsam erarbeiten, welche Absicherung die richtige ist.

Herr Zöschg, welche Herausforderungen kommen in Österreich auf die Branche zu?

Jochen Zöschg: Als Versicherungswirtschaft haben wir einige Themen, die uns aktuell beschäftigen und denen wir uns verstärkt zuwenden sollten. Ich sehe drei große Handlungsbereiche: Erstens sind wir gefordert, die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Denn unsere Kundinnen und Kunden erwarten von uns denselben Komfort und Service, den sie aus anderen Branchen kennen. Zweitens gilt es, die Nachhaltigkeit konsequent und authentisch zum integrativen Teil des Business zu machen. Dazu zählt auch, die Auswirkungen des Klimawandels zu managen und in unserem Handeln zu berücksichtigen. Einen dritter Handlungsbereich sehe ich rund um die Lebensversicherung und wie wir sie langfristig im Sinne des vorhandenen Kundenbedarfs gestalten können. Dazu bedarf es sicher auch neuer, kreativer Ansätze. Darüber hinaus werden uns insbesondere in den nächsten Monaten auch die Ukraine-Krise und die Auswirkungen der Pandemie weiterhin beschäftigen.

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact Juli-Ausgabe!

Foto oben: Zurich CEO Andrea Stürmer, MSc MPA, und ihr Vorstandskollege Dr. Jochen Zöschg

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