Vorurteile und „Schauergeschichten“ schaden dem Image der Versicherungsvermittler. Was die Branche dagegen tun könnte, schlägt Manuela Lindlbauer, Eigentümerin der Lindlpower Personalmanagement GmbH, im Interview mit AssCompact vor.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 13.09.2018
„Das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hat sich stark verändert. Sie haben die Rollen getauscht“, sagt Manuela Lindlbauer, die mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Personalvermittlung hat. „Die Betriebe müssen heute um die besten Köpfe buhlen. Wo sich früher die Arbeitnehmer präsentieren mussten, müssen jetzt – Stichwort Employer Branding – die Arbeitgeber für sich werben.“
Für Unternehmen bedeute das, erst zu definieren und dann zu kommunizieren, was sie ihren Mitarbeitern bieten können – und zwar nicht nur monetär. „Das Thema Employer Branding darf nicht mehr nur ein Schlagwort sein, sondern muss wirklich gelebt werden.“
„Eindruck, dass jeder schnell umsatteln kann“
Die Branche der Versicherungsvermittler hat ein Nachwuchsproblem – unter anderem deshalb, weil sie mit Vorurteilen kämpft. „Wenn Schauergeschichten kursieren, muss man aufklären und Imagearbeit leisten. Beim Beruf des Versicherungsberaters ist das leider notwendig“, so Lindlbauer. „Es geht hier um sehr verantwortungsvolle, sinnhafte Jobs, in der Öffentlichkeit entsteht jedoch der Eindruck, dass jeder schnell umsatteln und Versicherungsberater werden kann.“
Provisionen als Problem?
Wichtig sei es, sorgfältiger und nach Eignung auszuwählen und nicht dem Zufall zu überlassen, wer in der Branche arbeitet. Auch das Bezahlsystem würde Lindlbauer verändern: „Wer ein sehr niedriges Fixum verdient und auf Provisionen angewiesen ist, wird sehr abschlussorientiert arbeiten. Dabei würde mehr Beratungsorientierung der Branche gut tun.“
Wie man gute Mitarbeiter findet und hält, wird Manuela Lindlbauer beim „Sales Excellence – Kongress für Vertrieb und Führung“ erklären. Information und Anmeldung unter www.sales-excellence.at.
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