Die extremen Wetterbedingungen in den vergangenen Wochen in Österreich haben zu vielerlei Schadensfällen rund um Besitztümer geführt: Ob Haus, Garten oder Fahrzeuge – zahllose Unwetterschäden sind zu beklagen. Nicht immer kann man mit adäquatem Schadensausgleich durch Versicherungen rechnen.
Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 28.07.2021
Denn bei Eigenheim- und/oder Haushaltsversicherung sind außergewöhnliche Naturereignisse nicht automatisch mitversichert! Dazu zählen Hochwasser, Überschwemmungen, Muren, Lawinen und Erdbeben.
Immer versichert hingegen sind Schäden durch erwartbare Naturgefahren wie Sturm, Hagel, Schneedruck, Steinschlag und Ähnliches.
Basisschutz nur 4.000 Euro – wenn überhaupt vorhanden
„Wer eine Eigenheim- und/oder Haushaltsversicherungen abschließt, prüft am besten zuerst, ob ein Basisschutz vorhanden ist. Meist sind dies NUR 4.000 Euro. Man kann selbstverständlich eine erweiterte Naturkatastrophendeckung abschließen“, erläutert ÖVM-Vorstand Alexander Gimborn.
Dies ist aber nur dann möglich, wenn der Besitz sich außerhalb eines Risikogebietes befindet und auch nur bis zu einem limitierten – oft viel zu niedrigen – Betrag.
Wer wissen will, wie risikobehaftet das Gebiet rund um die eignen Besitztümer ist, überprüft die Adresse unter www.hora.at
Ist eine Pflichtversicherung die Lösung?
Das nächste Hochwasser kommt bestimmt: Laut einer Studie des Instituts für Umweltstudien in Amsterdam wird sich das Risiko für extreme Überschwemmungen in Europa bis 2050 mehr als verdoppeln.
„Wie nach jeder derartigen Katastrophe werden wieder die Forderungen nach einer Pflichtversicherung laut. Aber gerade hier sind sich sowohl Politik als auch die Experten vieler Fachrichtungen uneins; so Gerhard Veits, ÖVM-Vorstand und Vorsitzender der Österreichischen Versicherungsakademie.
Der Versicherungsverband Österreich verweist auf entsprechende Lösungen in Spanien, Norwegen, Schweden, Belgien oder der Schweiz. Auch für Österreich seien Konzepte in der Lade, um den Betroffenen bei Hochwasser, Vermurung, Sturm, Lawinen und Erdbeben einen Versicherungsschutz zu bieten.
Aber: Eine solche Pflichtversicherung würde auch jene Versicherungskunden mit einer Zusatzprämie belasten, die gar keinem Hochwasser-Risiko ausgesetzt sind. Andererseits könnten Personen, die von Katastrophen bedroht sind, eine erheblich bessere Versicherungsdeckung bekommen.
Foto oben v.l.n.r.: Alexander Gimborn, ÖVM-Vorstand und Gerhard Veits, ÖVM-Vorstand und Vorsitzender der Österreichischen Versicherungsakademie.
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