Die Österreicher sind immer unzufriedener mit ihrem Job. Zwei Drittel der Berufstätigen fühlen sich unterbezahlt, jeder Achte bangt akut um seinen Arbeitsplatz. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Allianz Arbeitsmarktbarometer.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 09.02.2016
Die Berufszufriedenheit ist laut Umfrage in den vergangenen fünf Jahren drastisch gesunken. Gaben 2010 noch 82% der Befragten ihrem Arbeitsplatz eine gute Benotung, sind es in der neuesten Studie von 2015 nur mehr 63%.
Lediglich 36% sind mit ihrem Gehalt zufrieden – 2010 waren es noch mehr als die Hälfte der Berufstätigen (58%). Rund ein Drittel (34%) schätzt die eigenen Karrierechancen als gut ein.
Selbstständige und Beamte haben wenig zu bemängeln
Den stärksten Verlust in puncto Zufriedenheit gibt es in der Gastronomie (von 81 auf 53%), der Finanzwirtschaft (von 88 auf 62%) und dem Gesundheitswesen (von 87 auf 65%). Neue Zufriedenheits-Spitzenreiter sind damit das Unterrichtswesen und die Industrie. Freiberufler und Beamte bewerten ihren Arbeitsplatz besonders gut – abgesehen vom Einkommen, das als deutlich zu gering eingestuft wird. Schlusslichter sind die Lehrlinge: nur jeder zweite stellt seinem Arbeitsplatz ein halbwegs positives Zeugnis aus.
Dennoch wollen sieben von zehn Befragten ihrem Job treu bleiben. Allerdings halten 20% ihren Arbeitsplatz für latent, 12% sogar für akut gefährdet. Durchschnittlich arbeiten die Österreicher seit fast neun Jahren in ihrem derzeitigen Unternehmen.
Wenig Jobverluste in der Versicherungsbranche
„Die dramatischen Ergebnisse der Umfrage spiegeln die Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt wider“, so Dr. Inge Schulz, Leiterin Human Resources der Allianz Gruppe in Österreich. Denn die Zahl der Arbeitslosen ist seit 2010 um 42% auf 354.000 gestiegen, die Arbeitslosenquote liegt damit bei 9,1%. Die Versicherungswirtschaft habe, so Schulz, in ihren Beschäftigtenstand von rund 26.000 weitgehend halten können, während im Bankenbereich ein Abbau von einem Drittel der rund 75.000 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren befürchtet werde.
Im Auftrag der Allianz hat das Marktforschungsinstitut Nielsen eine Online-Befragung unter 1.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren durchgeführt. Die Zahlen sind repräsentativ und vergleichbar zwischen 2010 und 2015.
zurück zur Übersicht
Beitrag speichern
sharing is caring
Das könnte Sie auch interessieren