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Allianz: Standardisierung im Privatgeschäft ermöglicht weiteren Digitalisierungsfortschritt

Allianz: Standardisierung im Privatgeschäft ermöglicht weiteren Digitalisierungsfortschritt

22. Juli 2022

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6 Min. Lesezeit

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News-Im Blickpunkt

Vorstandsvorsitzender der Allianz Elementar Versicherungs-AG und der Allianz Lebensversicherungs-AG Mag. Rémi Vrignaud spricht im Interview über die Herausforderungen der Allianz in den letzten fünf Jahren, die Vorteile der Digitalisierung und warum eine stärkere Standardisierung der Produkte bei der digitalen Schadenabwicklung von Vorteil ist.

Kerstin Quirchtmayr

Redakteur/in: Kerstin Quirchtmayr - Veröffentlicht am 22.07.2022

Mag. Rémi Vrignaud hat im August 2017 das Ruder bei den österreichischen Allianz Versicherungsgesellschaften übernommen. Die vergangenen fünf Jahre waren, so Vrignaud, von nachhaltigen Entwicklungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Allianz betreffen, geprägt: „Dabei haben wir großen Wert darauf gelegt, alle Voraussetzungen zu schaffen, um die Lokomotive in Richtung Wachstum zu trimmen. Dafür muss man aber vorher seine Hausaufgaben im Bereich der Portfolioqualität und der Kosten machen. So hatten wir anfangs eine Umsatzrendite von 6% und heute liegen wir bei 14%.“

Ein weiteres Highlight sei die Positionierung im Bereich der Gesundheits- bzw. Krankenversicherung gewesen, wo die Allianz aktuell ein Wachstum von 12,5% verzeichnet. „Wir haben hier einen ganz einfachen Underwriting-Prozess geschaffen, der uns unter anderem zu diesem Erfolg verholfen hat“, erzählt Vrignaud stolz.

Weiters hat die Allianz ihre Produktarchitektur bzw. die Konzeption ihrer Produktwelt noch stärker auf die Kund:innenbedürfnisse ausgerichtet und gleichzeitig vereinfacht. „Stichwort Standardpaketlösungen“, erklärt Vrignaud. „Diese Standardisierung betrifft vor allem das Privatkundengeschäft und ermöglicht weitere Schritte bei der Digitalisierung, in die wir sehr viel investiert haben, um Prozesse zu vereinfachen und Kund:innenerlebnisse und -erfahrungen – sei es im Vertrag oder im Schadenfall – bestmöglich verbessern und weiterentwickeln zu können.“

„Wir müssen uns insgesamt auf viel mehr Volatilität einstellen“

Ein besonders hohes Wachstum ist der Allianz neben der Gesundheitsversicherung auch im Bereich Kfz gelungen sowie in der laufenden Prämie in der Lebensversicherung. Vrignaud sieht die Lebensversicherung trotz des vorherrschenden ökonomischen Umfelds als empfehlenswert und vor allem als sehr wichtig für Kund:innen. „Bei einer Vorsorge, egal ob Spar- oder Risikovariante, muss man sich die Frage stellen, was wir den nächsten Generationen hinterlassen.“

Die Anzeichen für Zinsbewegungen seien, so Vrignaud, starke Reaktionsüberlegungen auf die Inflation. Die Inflation selbst sei aufgrund externer Schocks – Lieferengpässe bzw. die fatale Situation in der Ukraine – motiviert. „Wir müssen uns insgesamt auf viel mehr Volatilität einstellen – egal ob im pandemischen Bereich, in geopolitischen Konfliktpotenzialen oder im Bereich der Naturkatastrophen. Diese drei Bereiche werden uns jetzt und auch in der Zukunft intensiv beschäftigen. Mehr Volatilität für die Kund:innen bedeutet für uns aber auch, genau hier entgegenzuwirken, indem wir Sicherheit verkaufen. Deswegen sehe ich das Glas auch halb voll und mit Optimismus in die Zukunft.“

„Kund:innen suchen sich aus, wie sie zu ihrer Versicherung kommen möchten“

Die Allianz zählt in der Branche zu den Vorreitern der Digitalisierung und hat schon früh auf die Automatisierung und Standardisierung von Prozessen gesetzt. Dabei lautet die Philosophie der Allianz: „Kund:innen suchen sich aus, wie sie zu ihrer Versicherung kommen möchten“, sagt Vrignaud und erläutert: „Es gibt Produkte, die beratungsintensiver sind und andere Produkte, wo sich Kund:innen viel stärker im Online-Bereich beraten lassen – eventuell auch hybrid: Kund:innen lassen sich digital beraten und gehen dann zu ihren Vermittler:innen.“

Der Riesenvorteil im Vertragsbereich sei, laut Vrignaud, eine einfache, transparente und rasche Informationsbeschaffung. „Und wenn sie sich für einen rein digitalen Weg entscheiden, ist der Abschluss mit wenigen Klicks möglich. Auch im Schadenbereich ist es wesentlich, dass von der Schadenmeldung bis zur Schadenerledigung alles unkompliziert und schnell erfolgt. Im Idealfall sollte es bei einem Standardschaden möglich sein, mit einem Smartphone und digital hochgeladenen Fotos in nur wenigen Stunden die Versicherungsangelegenheit zu erledigen.“

„Es braucht vor allem im Privatkund:innen-Bereich eine stärkere Standardisierung der Produkte“

Was das Thema digitale Schadenabwicklung betrifft, gehen die Meinungen der Maklerschaft – auf die gesamte Branche bezogen – auseinander. Vrignaud denkt, dass es gewissen Voraussetzungen bedarf, damit eine digitale Schadenabwicklung gut funktioniert: „Wenn wir den Schadenprozess schnell und möglichst digital bearbeiten wollen und auch können, braucht es vor allem im Privatkund:innen-Bereich eine stärkere Standardisierung der Produkte. Es ist schwierig, Produkte, die wir in 20 Generationen haben, digital abzubilden. Und wenn es dann noch mehrere Eingangskanäle gibt, wird es kompliziert. Deshalb setzen wir auf eine Produktgeneration und -architektur, die hilft, den digitalen und den Automatisierungsweg in einer Kund:innen- und Partner:innen-Zufriedenheit viel stärker auszuleben.“

Das gesamte Interview lesen Sie in der AssCompact August-Ausgabe!

Foto oben: Mag. Rémi Vrignaud Vorstandsvorsitzender der Allianz Elementar Versicherungs-AG und der Allianz Lebensversicherungs-AG

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