Der WWF Österreich hat in Zusammenarbeit mit insgesamt 70 Experten aus 40 Organisationen ein innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments entwickelt. Die Allianz Österreich hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen, das entspricht rund 7 Mrd. Euro, nach diesem neuen Modell bewerten lassen und wird in Zukunft ihre Investmentstrategie nach diesem Modell neu orientieren.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 03.12.2014
Der WWF Österreich hat in Zusammenarbeit mit insgesamt 70 Experten aus 40 Organisationen ein innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments entwickelt. Die Allianz Österreich hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen, das entspricht rund 7 Mrd. Euro, nach diesem neuen Modell bewerten lassen und wird in Zukunft ihre Investmentstrategie nach diesem Modell neu orientieren.
„Wir richten nicht nur Teilaspekte, sondern unser gesamtes Portfolio schrittweise auf Nachhaltigkeit aus“, erklärte Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich (im Bild oben), am 02.12.2014 im Rahmen einer Pressekonferenz.
Die Idee dahinter ist schnell erklärt, die Entwicklung des Modells war schon bedeutend langwieriger. 150 Indikatoren werden angewendet, um ein gesamtes Portfolio zu durchleuchten. Das Modell verbindet die Anforderungen von Organisationen an eine nachhaltige Zukunft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft mit einer praxistauglichen Umsetzung an den Finanzmärkten.
„Wir möchten mit unserem Modell große Kapitalströme gezielt in Richtung Nachhaltigkeit lenken und so den Weg zu einem nachhaltigeren Finanzmarkt ebnen“, betonte Andrea Johanides, Geschäftsführerin von WWF Österreich. „Wenn weitere Unternehmen dem Beispiel der Allianz Österreich folgen und fünf Prozent ihrer Kapitalanlagen in Richtung mehr Nachhaltigkeit verschieben, würde das bedeuten, dass global bis zu 3.500 Mrd. Dollar neu veranlagt werden, das ist in etwa die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands, der größten Volkswirtschaft Europas“. Der WWF macht sein Modell ab nun auch für andere Finanzunternehmen zugänglich.
„Derzeit sind 83% unserer Kapitalanlagen im grünen oder gelben Bereich. Wir möchten bis 2020 diesen Anteil auf 88% erhöhen“, sagte Littich. Bei der Allianz Österreich bedeutet dies, dass sich das Unternehmen ab 2015 freiwillig aus Kohleabbau-Investments zurückzieht und die Verdoppelung des Anteils an Erneuerbaren Energien bis 2020 anstrebt.
In den letzten drei Jahren wurden die gesamten Kapitalanlagen der Allianz Österreich vom WWF Österreich geprüft. Dabei analysiert man 18.000 Einzelpositionen von 600 Emittenten. Mit Hilfe eines transparenten Punktesystems konnten die wichtigsten Wertpapier-Klassen bewertet werden und zwar Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien und Pfandbriefe.
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