Mit der zunehmenden Digitalisierung verändern sich Cyber-Risiken und Schadenszenarien immer schneller. Ziel der Cyber-Angriffe sind große Unternehmen genauso wie EPUs oder Privatpersonen. Grundsätzlich kann durch eine Versicherung das Schadenrisiko verringert werden – Voraussetzung sind Expertise, passende Bewertung und Lösung.
Redakteur/in: Mag. Peter Kalab - Veröffentlicht am 15.03.2022
„Ein Cyber-Risiko kann existenzbedrohend und die Behebung richtig teuer werden“, unterstreicht Mag. Joe Kaltschmid, Versicherungsmakler und Experte für Cyber-Versicherungen, die Gefahr. Laut Umfragen von statista.com war 2020 nur knapp ein Drittel der Unternehmen gegen digitale Risken auch abgesichert.
Cyber-Versicherung wächst im Portfolio der Versicherungsanbieter am meisten
So wie Cyber-Attacken auf dem Vormarsch sind und sich laufend weiterentwickeln, so ist auch der Bereich der Cyber-Versicherung mittlerweile ein Feld, das im Portfolio der Versicherungsanbieter am stärksten wächst und in dem sich Spezialisten tummeln. „Versicherungen gegen Cyber-Risiken sind das Produkt der Versicherungswirtschaft im 21. Jahrhundert“, so Kaltschmid, „das Aufgabengebiet ist umfangreich und tricky, spezielles Know-how damit gefragt.“
Die Kollegenschaft im Maklerumfeld bereite sich laut Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler schon seit Jahren intensiv auf das Thema vor. „Es gibt in Österreich mittlerweile ausgewiesene Cyber-Versicherungs-Spezialisten – komplexe Fälle werden weitergereicht an diese Kollegen. Und das macht auch Sinn“, betont Helmut Mojescick, Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler.
Trefferquote steigt
Die möglichen Opfer – Unternehmen wie auch Privatpersonen – sind zum Erstaunen der Experten teilweise noch immer sehr unvorbereitet. Zwar waren laut einer Studie von KPMG 60% der befragten Unternehmen in den letzten 12 Monaten Opfer eines Cyberangriffs. Aber nur 31% haben eine Cyberversicherung abgeschlossen. „Irgendwann wird es jeden treffen“, ist Joe Kaltschmid überzeugt. Es gilt also für die Thematik zu sensibilisieren, Sicherheitsstandards zu prüfen, Risiken zu bewerten und aus den Angeboten der verschiedenen Versicherungsanbieter das individuell passende Paket zu schnüren.
Versicherungsprämie versus Lösegeld
Die Prämien für die Versicherung von Cyberrisiken variieren stark, je nach Risiko und Größe des Unternehmens und vereinbarten Leistungen. „Das geht von wenigen 100 Euro pro Jahr für ein Einzelunternehmen bis zu sechsstelligen Eurobeträgen für große Unternehmen“, informiert Kaltschmid. Und auch wenn Einzelne oft glauben: „ich hab‘ eh nichts zu schützen“, so spiegeln die Schadensummen die Realität wider. „Schätzungen zeigen, dass durch Cyberkriminalität Schäden in der Höhe von insgesamt rund 22,3 Milliarden Euro jährlich in Österreich verursacht werden“, bricht Kaltschmid die Zahlen aus Deutschland auf Österreich herunter. Tendenz weiter steigend.
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Foto oben v.l.n.r.: Mag. Joe Kaltschmid, Geschäftsführer Versicherungsmaklerhaus INFINCO (© Kaltschmid) und KR Helmut Mojescick, Obmann Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler (© Simone_Attisani_Photography)
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