Frauen gehen weniger finanzielle Risiken ein als Männer, Kinderlose weniger als Eltern. Das will zumindest eine neue Studie aus Großbritannien festgestellt haben. Berater können diese Unterschiede für maßgeschneiderte Angebote verwenden.
Redakteur/in: Andreas Richter - Veröffentlicht am 13.11.2019
Forscher der Cass Business School und der University of Bristol haben das individuelle Risiko- und Verlustverhalten unter verschiedenen Bevölkerungsgruppen ermittelt. Demnach sind Frauen beim Thema Finanzen risikoscheuer als Männer. Junge und ältere Menschen sind weniger bereit, finanzielle Risiken einzugehen als Personen mittleren Alters. Vor allem junge Menschen nehmen einen finanziellen Verlust nur ungern in Kauf.
Singles weniger risikoscheu
Laut Studie erweisen sich Alleinstehende als weniger risikoscheu im Vergleich zu Menschen, die liiert sind. Wer in einer Partnerschaft lebt, ist wiederum weniger zurückhaltend bei finanziellen Risiken als verwitwete, geschiedene und getrennte Menschen. Unterschiede ergeben sich auch zwischen Eltern und Kinderlosen. So sind Menschen ohne Kinder weniger bereit, finanzielle Risiken einzugehen, als Personen mit Kindern. Wie die Studie weiter zeigt, haben Menschen in schlechter gesundheitlicher Verfassung offenbar eine geringere Verlustaversion als solche, die sich guter Gesundheit erfreuen.
Optimist oder Pessimist?
Auch verschiedene Persönlichkeitstypen driften in puncto Risiko- und Verlustverhalten auseinander. So erweisen sich Optimisten und wettkampforientierte Persönlichkeitstypen im Gegensatz zu Pessimisten und gelassenen Menschen als weniger risiko- und verlustscheu. Laut Studie weisen emotional angespannte Individuen eine höhere Risikoaversion auf als entspannte Menschen.
Auch vorhandenes Finanzwissen beeinflusst die Einstellung zu finanziellen Risiken. So ist die Verlustabneigung geringer, je größer das Wissen zum Thema Finanzen bei den jeweiligen Kunden ist.
Unterschiede in der Beratung nutzen
Die Ergebnisse der Studie lassen sich auch für die Finanzberatung nutzen, um sich noch stärker auf die unterschiedlichen Kundengruppen abzustimmen. „Berater können diese Informationen auch dazu verwenden, maßgeschneiderte Angebote zu erstellen, um ihre Kunden daran zu hindern, schlechte Anlageentscheidungen zu treffen, die ihre Verhaltensverzerrungen widerspiegeln“ erklärt Professor David Blake von der Cass Business School.
Quelle: AssCompact Deutschland; bearbeitet durch Redaktion Österreich
Foto: elenabsl - Fotolia
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